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Großeinsatz nach Lawinenabgängen

Oberstaufen

Großeinsatz nach Lawinenabgängen

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    Der Abgang von drei Lawinen am Hochgrat bei Oberstaufen (Oberallgäu) hat am Sonntag einen Großeinsatz von Rettungskräften ausgelöst. Entgegen ersten Befürchtungen kam durch die Schneebretter jedoch kein Mensch zu Schaden.

    Nach Angaben von Polizeisprecher Michael Haber waren die Lawinen in etwa 1700 Meter Höhe gegen 10 Uhr in kurzer Folge nacheinander abgegangen. Laut Haber gilt es nach Zeugenaussagen als gesichert, dass ein Variantenskifahrer das erste Schneebrett unterhalb der Seilbahn auslöste. Die etwa 40 mal 60 Meter große Lawine ging auf den oberen Bereich der Skipiste nieder. Kurz darauf lösten sich weitere Schneemassen im Bereich des Staufner Hauses. Zum Zeitpunkt des Unglücks hielten sich etwa 200 Wintersportler im Skigebiet auf.

    Da nach ersten Zeugenaussagen nicht auszuschließen war, dass Skifahrer verschüttet wurden, leiteten Bergwacht und Polizei eine umfangreiche Suchaktion ein. Das Skigebiet blieb drei Stunden gesperrt. Beteiligt an der Suche waren die Bergwachten Oberstaufen, Immenstadt und Sonthofen mit rund 50 Rettern.

    Sie wurden von sieben Kollegen der Lawinen-Hundestaffel unterstützt. Auch dabei: Die Alpine Einsatzgruppe der Allgäuer Polizei, zwei Rettungshubschrauber und ein Polizeihubschrauber. Spontan halfen auch einige Skifahrer bei der Vermisstensuche. Um 13.45 Uhr dann Entwarnung: Der letzte der drei Lawinenkegel war mit Sonden und Lawinenhunden ohne Ergebnis abgesucht worden.

    Nach Angaben von Michael Haber hatte es am Samstagabend und Sonntagmorgen Lawinensprengungen im Bereich des Hochgrats gegeben. "Warum sich trotz Sprengung Lawinen lösten, lässt sich derzeit nicht beantworten. Es ist auf jeden Fall ungewöhnlich", sagte Haber.

    Derzeit herrscht in den Allgäuer Alpen in mittleren bis höheren Lagen eine erhebliche Lawinengefahr (Warnstufe 3 von 5). Nach Einschätzung von Bergwacht-Einsatzleiter Klaus Schädler ist die Gefahr im Oberstaufner Raum aber deutlich höher, weil das Gebiet mehr Schnee abbekommen habe. Im Februar 2009 war ein Wintersportler am Hochgrat abseits der Piste bei einem Lawinenabgang ums Leben gekommen.

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