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Großeinsatz Klinik Sonthofen wegen Chlorgasaustritt

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Chlorgasaustritt an Klinik Sonthofen: 29 Personen mit Atemreizungen

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    Unzählige Einsatzkräfte waren am Donnerstagvormittag an einer Reha-Klinik in Sonthofen im Einsatz.
    Unzählige Einsatzkräfte waren am Donnerstagvormittag an einer Reha-Klinik in Sonthofen im Einsatz. Foto: Benjamin Liss

    In Sonthofen fand heute Vormittag ab etwa 8 Uhr ein Großeinsatz in einer Reha-Klinik statt. Einsatzkräfte der Feuerwehr, der Polizei, des THW und des Rettungsdienstes waren vor Ort im Einsatz. Der Grund: Chlorgas trat in der Reha-Klinik aus, berichtet die Polizei.

    Austritt von Chlorgas in der Klinik Sonthofen

    Zwei Mitarbeiter waren am Donnerstagmorgen mit Wartungsarbeiten am Therapiebecken im Kellergeschoss der Klinik beschäftigt, als plötzlich Chlorgas austrat, informierte das Landratsamt Oberallgäu am Donnerstagmittag bei einer Pressekonferenz. Nachdem zunächst unklar war, ob die Klinik evakuiert werden müsse, teilte das Landratsamt mittags mit, dass die betroffenen Bereiche der Klinik geräumt werden. Die Patienten wurden innerhalb des Klinikgebäudes verlegt und das Gebäude gelüftet. 

    Gegen 14:30 Uhr wurde der Einsatz beendet und die Klinik Sonthofen wurde durch das Landratsamt Oberallgäu wieder freigegeben. Alle betroffenen Patientinnen und Patienten können auf ihre ursprünglichen Stationen zurückkehren. Der Rettungsdienst unterstützt das Klinikpersonal.

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    Die Lage sei unter Kontrolle, sagte ein Sprecher der Polizei zunächst am Donnerstagmittag. Als die Feuerwehr vor Ort eintraf, seien keine Grenzwerte mehr überschritten worden. 

    29 Personen von Atemreizungen betroffen - Klinik wird teils geräumt

    Bei dem Gasaustritt wurden insgesamt 29 Menschen verletzt, allesamt Mitarbeiter der Klinik, heißt es von Seiten den Landratsamtes. Sieben Personen mussten zur Abklärung in umliegende Krankenhäuser gebracht werden. Alle anderen Betroffenen wurden vor Ort behandelt. 

    Die Polizei ermittelt nun zusammen mit der Staatsanwaltschaft Kempten wegen fahrlässige Körperverletzung, sagte Jürgen Krautwald von der Kemptener Polizei. Demnach geht die Polizei davon aus, dass menschliches Versagen zu dem Chlorgasaustritt geführt hat. Ein technischer Defekt könne laut Krautwald ausgeschlossen werden.  

    Auf einer Pressekonferenz informieren das Landratsamt Oberallgäu, die Polizei und Vertreter der Einsatzkräfte über den Einsatz am Donnerstagvormittag in einer Reha-Klinik in Sonthofen.
    Auf einer Pressekonferenz informieren das Landratsamt Oberallgäu, die Polizei und Vertreter der Einsatzkräfte über den Einsatz am Donnerstagvormittag in einer Reha-Klinik in Sonthofen. Foto: Benjamin Liss

    Lob für die Einsatzkräfte gab es von Seiten des Landratsamtes. Der Einsatz sei professionell abgelaufen und wurde gut abgearbeitet, so ein Behördensprecher. Die Übungen der Einsatzkräfte hätten sich ausgezahlt. Insgesamt waren rund 170 Einsatzkräfte vor Ort. An dem Einsatz waren die Feuerwehren aus Sonthofen, Rettenberg, Kempten, Kranzegg, Berghofen und Rieden beteiligt. Zudem das Technische Hilfswerk Sonthofen, Rettungsdienste aus dem gesamten Bereich Kempten/Oberallgäu und Mitglieder der Kreisbrandinspektion und die Unterstützungsgruppe "Örtliche Einsatzleitung des Landkreises Oberallgäu".

    So gefährlich ist Chlorgas 

    Chlorgas ist ein Atemgift mit Ätz- und Reizwirkung mit einem stechenden durchdringenden Geruch und hat eine eine grüne bis gelbgrüne Färbung. Es kann auf der Haut, in den Augen und den Atemwegen reizend bis ätzend wirken. Beim Einatmen von Chlorgas kann Lebensgefahr bestehen. Es wird als Desinfektionsmittel und zum Bleichen sowohl im Haushalt als auch verbreitet zur Desinfektion von Trinkwasser und Schwimmbadwasser sowie zur Beseitigung von Bakterien und Gerüchen in der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt. Erst am vergangenen Wochenende haben Einsatzkräfte des THW einen Chlorgaseinsatz in der Jägerkaserne in Sonthofen geprobt. 

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