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Große Variante für Maria-Thann

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Große Variante für Maria-Thann

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    Gemeinderat Hergatz beschließt Planung für Baugebiet mit drei Gegenstimmen Von Miriam Oeing Hergatz. Für die 'Große Variante' des Bebauungsplans 'Maria-Thann Süd' hat sich der Gemeinderat Hergatz entschieden. Die meiste Zustimmung fand die 'Variante sechs' von Architekt Hubert Sieber (Bild). Diese Alternative ist neu und geht davon aus, dass insgesamt ein Haus weniger gebaut wird, als in den bisherigen 'Großen Varianten'. Dadurch wird der Abstand zwischen den Häusern größer, was die Erschließung einfacher macht. Außerdem gibt es mehr Grünfläche. Sieber hob zudem hervor, dass das Verhältnis der Nettobaufläche zur Verkehrsfläche (Straßen) im Baugebiet bei 'Variante sechs' ideal sei. Die Fläche gehört - bis auf drei Grundstücke - der Gemeinde Hergatz. Für Diskussionen im Gemeinderat sorgte die Frage, ob es sinnvoll sei, das Gebiet in zwei Abschnitten zu erschließen. Eine Lösung, die Sieber allen Anwesenden als beste Vorgehensweise schmackhaft zu machen versuchte. Eine in zwei Abschnitte geteilte Erschließung und Bebauung sei besser, weil so keine störenden leeren Flächen im Baugebiet entstehen. Dies sei auch für die nachbarschaftlichen Beziehungen der künftigen Bewohner von 'Maria-Thann Süd' vorteilhaft. Würde die Gemeinde das gesamte Gebiet auf einmal in Angriff nehmen, bestünde die Gefahr, dass sich die Käufer die schönsten Grundstücke herauspicken und weniger attraktive Flächen dann übrig bleiben. Eine Sorge, die so mancher Gemeinderat teilte. 'Jeder will ein Stück Schwarzwälder-Kirsch-Torte und der Apfelkuchen bleibt liegen', brachte es Elmar Karg auf den Punkt.

    Auch Bürgermeister Horst Martin sprach sich für eine zweigeteilte Erschließung aus. Einwände gegen das gesamte Projekt hatte Klaus Bilgeri. Der Plan, mit dem Verkauf der Flächen die Löcher in der Gemeindekasse zu stopfen, funktioniere - wenn überhaupt - nur kurzfristig. Hinzu komme, dass das Baugebiet auf längere Sicht zu einer 'Dezentralisierung der Dorfstruktur' von Maria-Thann führe. Zweifel äußerste auch Ingrid Grohe, 2. Bürgermeisterin von Hergatz. Man begebe sich mit dem Baugebiet von 'einer finanziellen Zwangslage in die nächste.' Wer wolle die Bauplätze überhaupt kaufen, fragte sie und gab einen weiteren Kritikpunkt zu bedenken: ein so genanntes Einheimischenmodell komme nicht in Frage, doch es bestünde die Gefahr, dass sich hauptsächlich Zweitwohnungs- und Ferienhausbesitzer in 'Maria-Thann Süd' niederlassen. Fragen warf auch die Regenrückhaltung auf. Laut Sieber gibt es drei Möglichkeiten: ein Becken außerhalb des Baugebietes, eines im Baubegiet oder Regenrückhaltelösungen auf jedem Grundstück (wie in Baden-Württemberg gesetzlich vorgeschrieben). Diese Lösung favorisierte Andrea Warthemann. In Bayern sei dieses Modell allerdings noch nicht sonderlich bekannt, so Sieber. So komme es oft zu 'Akzeptanzschwierigkeiten' bei den Bauherren, erklärte er. Letzlich entschied sich der Rat mit zehn zu drei Stimmen für die 'Große Variante'. Über die Vorgehenswise bei der Erschließung soll in einer späteren Sitzung entschieden werden. Abgelehnt (elf zu zwei Stimmen) wurde Martins zweiter Beschlussvorschlag, den Grünstreifen im Baugebiet nach unten zu ziehen.

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