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Große und kleine Funkenfeuer am Wochenende im Westallgäu

Brauchtum

Große und kleine Funkenfeuer am Wochenende im Westallgäu

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    Schon im Herbst wurde Alfred Achberger von den Kindern in Ellhofen angesprochen: 'Gibt es wieder einen Funken?' Vor vier Jahren hat der Vorsitzende des Ellhofer Trachtenvereins Bergfrieden gemeinsam mit einen Mitstreitern das Brauchtum im Ort wieder aufleben lassen. Zuvor gab es einige Jahre keinen Funken mehr, nachdem der Funkenclub damit aufgehört hatte. 'Wir wollen das Brauchtum an die Jugend weitergeben', sagt Achberger über seinen Ansporn. Ursprünglich war es als kleine interne Veranstaltung des Trachtenvereins gedacht. 'Doch uns haben dann einige Leute im Dorf angesprochen, ob sie auch kommen dürfen', erzählt der Vereinsvorsitzende. Und so haben im vergangenen Jahr rund 300 Zuschauer den Platz zwischen der Tobelmühle und der Burg in Ellhofen aufgesucht. Nicht nur dort brennen am Wochenende vielerorts im Westallgäu große und kleine Funkenfeuer, um symbolisch den Winter auszutreiben.

    Kinder packen mit an

    Der Funken in Ellhofen soll speziell für die Kinder und Familien des Dorfes sein. 'Deshalb zünden wir ihn auch schon um 18 Uhr an', sagt Achberger. Auch bei den Vorbereitungen helfen die Mädchen und Buben mit. So heißt es am Sonntagnachmittag – nachdem die Erwachsenen vormittags schon das Material klein gesägt haben – Handschuhe an und die Paletten und gesammelten Christbäume aufschlichten.

    Wie hoch der Haufen dann letztendlich wird, spielt für den Trachtenverein keine Rolle. Im vergangenen Jahr war er elf Meter hoch, dieses Jahr so die Schätzungen wohl sechs Meter.

    'Wir wollen keinen Wettbewerb daraus machen, sondern in einem kleinen überschaubaren Rahmen die Tradition mit unseren Kindern und Jugendlichen weiterführten', sagt Karin Achberger. Sie bastelt auch mit der Jugend des Trachtenvereins die Hexen, die dann am Sonntag auf den Funken gesteckt wird.

    Bei der Funkenzunft Wohmbrechts ist dies die Aufgabe der Mädels. 'Das machen die Freundinnen der Mitglieder', erzählt Vorsitzender Michael Hartmann. Denn: 'Die können das einfach besser', ist er überzeugt. Schon jetzt laufen in der Gemeinde Hergatz die Vorbereitungen in vollen Zügen: Auf einem Platz am Sportplatz wird schon jetzt das Material gesammelt. 'Wir haben immer so um die 1000 Paletten', berichtet Hartmann.

    Seit 15 Jahren organisiert die Funkenzunft das Brauchtums-Feuer mit allem Drum und Dran. Über 20 Mann packen mit an, wenn es ab Freitag ernst wird. 'Da bauen wir die Verkaufshütten für Essen und Trinken und das Fundament auf', schildert Hartmann den Ablauf. Am Samstag geht es dann weiter, und wenn bis zum Abend noch nicht alles steht, werden am Sonntag die letzten Paletten aufgeschlichtet.

    Rund 15 Meter hoch war der Funken im vergangenen Jahr. Ab und zu werfen die Mitglieder auch mal einen neugierigen Blick in die benachbarten Gemeinden. 'Leider bleibt dafür nicht viel Zeit. Ich würde gerne mal nach Oberreute, da soll es einen tollen Funken geben, aber das habe ich bisher noch nicht geschafft', erzählt Hartmann. Und auch andere Funkenmacher haben schon auf der Wohmbrechtser Höhe sich ein paar Tricks abgeschaut.

    'Wir bauen unseren Funken mit Kamin und füllen ihn mit Stroh, um ihn so anzuzünden. Diese Idee von uns habe ich auch schon woanders gesehen', sagt Hartmann.

    Turm wird bewacht

    Damit nicht wie vor rund acht Jahren der Palettenturm zu früh abbrennt, heißt es für die Funkenzunft-Mitglieder am Samstagabend Nachtwacheschieben. 'Wir sind die ganze Nacht da und der Funken wird beleuchtet', kündigt Hartmann an. Damit es für die rund 250 erwarteten Zuschauer am Sonntagabend auch noch etwas zu sehen gibt.

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