Aus Anlass der Gründung des Vereins Allgäuer Tonkünstler vor zehn Jahren fand in der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf ein beeindruckendes Jubiläumskonzert statt. Vertreter aus Politik und Kultur sprachen ihre hohe Anerkennung für die großartige Arbeit aus, die in unter Leitung der Vorsitzenden Gisela Helm geleistet wurde. Professor Dr. Inka Stampfl von der Universität Passau, Dr. Franzpeter Messmer, Vorsitzender des Landesverbandes Bayerisher Tonkünstler, Wilhelm Lehr, Vizepräsident des Bayerischen Musikrates und Jürgen Reichert, Präsident des Bezirkes Schwaben, würdigten einhellig die beispielhafte Förderung der musikalischen Jugendarbeit durch den Verein. Musik sei mehr als Unterhaltung, betonte Messmer. Sie wecke Emotionen und Glück, und sie setze bessere Akzente bei der Bildung Jugendlicher als etwa Computer.
Wie zum Beweis traten im Konzert junge Preisträger der Wettbewerbe "Jugend musiziert" 2008/2009 auf, deren Darbietungen viel Beifall fanden. Ansonsten wurde das Konzert von Mitgliedern der Allgäuer Tonkünstler gestaltet, die solistisch oder als Musikpädagogen tätig sind. Das Programm war vielseitig und anspruchsvoll.
Der Kaufbeurer Pianist Ingmar Schwindt spielte Beethovens 32 Variationen (WoO80) technisch fantastisch und sehr variantenreich. Die Sopranistinnen Stephanie Bornschlegel und Regina Kuhn bestachen durch ihre hohe Gesangskultur. Höhepunkt ihrer Darbietungen war Rossinis "Duetto di Due Gatti". Exzellent wurden sie von Christine Börsch und Katja Brandl am Klavier begleitet.
Homogen und gefühlvoll
Homogen und sehr gefühlvoll gestalteten Susanne Eyhorn (Flöte), Hans-Peter Willer (Klarinette) und Katja Brandl (Klavier) das Stück "Dolly" von Gabriel Fauré. Technisch und rhythmisch formvollendet waren die von Astrid Bauer (Flöte) und Tiny Schmauch (Kontrabass) aufgeführten Duette neuzeitlicher Komponisten.
Absoluter Höhepunkt des Konzertes war die von dem aus Windach stammenden Musiker Amadeus Gati komponierte "Etude grotesque" für Klavier zu vier Händen. Damit hatten die erst neun und zehn Jahre alten Brüder Felix und Fabian Jüngling im Landeswettbewerb "Jugend musiziert" einen 1. Preis gewonnen. Begeisternd, wie die beiden technisch beeindruckend, hoch musikalisch und richtig spitzbübisch den Flügel beherrschten. Dies führte zu Beifallsstürmen. Mit "Nachtwandler" für Soprano, Piccolo, Trumpet, Snare Drum und Piano von Arnold Schönberg endete der überaus niveauvolle Konzertabend.