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Gott und den Menschen dienen

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    Memmingen/Unterallgäu | eg | Oliver Rid aus Babenhausen und Roland Högner aus Memmingen sind in Augsburg von Bischof Walter Mixa zu Diakonen geweiht worden (wir berichteten kurz).

    Der 28-jährige Oliver Rid ist in Babenhausen aufgewachsen. Er besuchte das Gymnasium in Illertissen und erwog nach dem Abitur, katholischer Priester zu werden. Er ließ sich aber noch zwei Jahre Zeit, in denen er eine Bankausbildung mit Abschlussprüfung absolvierte. Diese Zeit habe er gebraucht, erläutert der ehemalige Ministrant, gegenwärtig im Praktikum in Dillingen tätig. Oliver Rid stammt aus einer religiösen Familie, für die der sonntägliche Kirchgang eine Selbstverständlichkeit war.

    Nach seinen Vorstellungen von seinem Beruf befragt, sagt der Diakon kurz und bündig: 'Ich will Gott und den Menschen dienen.' Was die Zukunft der Kirche betrifft, so sieht er zwar auch die gegenwärtige Krise mit sich leerenden Kirchen, aber er sei 'von Hoffnung erfüllt', weil Menschen die Frohe Botschaft brauchten. Generell seien Religion und Spiritualität gerade auch bei der nachwachsenden Generation 'in'.

    Zum Zölibat, der auch unter Katholiken kontrovers diskutiert wird, sagt Rid: 'Ich halte ihn für machbar. Er ist zweifellos eine Herausforderung, aber wir haben uns fünf Jahre intensiv damit auseinander gesetzt.' Hobbys als Ausgleich zum beruflichen Alltag sind für den 28-jährigen Babenhausener Radfahren und Joggen.

    Ehemaliger Atheist

    Zum Diakon als der Vorstufe zum Priester wurde auch der 35-jährige Högner geweiht. Nach dem Abitur am Bernhard Strigel Gymnasium studierte er zunächst Germanistik und Anglistik. Der neu geweihte Diakon bekennt, er sei bis 1997 Atheist gewesen. Dann habe er sich ausgehend von der Frage, ob Gott die Welt und den Menschen geschaffen hat, auf einen langen Weg gemacht. Zunächst von der Philosophie und der Vernunft her suchend, habe ihm schließlich der damals neue katholische Katechismus weiter geholfen. 1999 trat er nach einem Aufenthalt im Kloster Plankstetten ins Priesterseminar in München ein.

    Nach zwei Jahren sei er sich nicht mehr sicher gewesen, bekennt er zurück blickend. Er trat aus, studierte aber weiter Theologie, ergänzt durch Kunst. 2005 'ließ es mir keine Ruhe mehr', gesteht Högner. Er habe sich im Priesterseminar in Augsburg umgesehen, bereits sechs Wochen später Arbeitsplatz und Wohnung gekündigt und sich auf das Studium im Seminar eingelassen. In Kaufbeuren leistet er gerade das Praktikum ab.

    Wenn er nächstes Jahr in der Pfarrei Christi Auferstehung in Memmingen seine Primiz feiert, denkt Högner gerne an die Zeit zurück, in der er in Memmingen in mehreren Chören sang. Auch er bekennt sich zum Zölibat: 'Es wird nicht immer leicht sein, ich habe das als Weg nun seit Jahren geprüft. Ich bin zuversichtlich, dass ich es mit Gottes Hilfe schaffe.'

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