Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Görisried feiert seine Kirche

Allgäu

Görisried feiert seine Kirche

    • |
    • |

    Görisried | id | Mit einer Festwoche vom 22. bis 30. November feiert die Pfarrei St. Oswald Görisried ihr 500-jähriges Bestehen. Auftakt bildet ein Festakt für die Bevölkerung in der Waldbachhalle. Beschlossen wird die Woche mit einem Festgottesdienst mit Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger und einem Familiennachmittag.

    Nach den Unterlagen des örtlichen Chronisten Albin Schmiedl dürfte Görisried im 8./9. Jahrhundert in der karolingischen Rodungsperiode durch den Reichshof Thingau entstanden sein. Es könnte aber auch nach 943 im Auftrag des Stifts Kempten durch einen beauftragten Reutmeister namens Gerin gegründet worden sein. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Görisried 1375, als Heinrich von Kipfenberg mit Zustimmung des Abtes von Kempten unter anderem Güter in Görisried seiner Hausfrau Katharina von Naaren vermachte.

    1803 wurden 41 stiftskemptische und 50 hochstiftische Familien erwähnt. Die stiftskemptischen Familien gehörten zum Pflegamt Thingau, während von den hochstiftischen 21 zum Pflegamt Nesselwang und 29 zum Pflegamt Oberdorf gehörten. Seit dem Gemeindeedikt von 1818 bildet das Dorf Görisried mit dem Weiler Stadels und dem Dorf Wildberg eine selbstständige Gemeinde.

    Blick in die Chronik

    Ursprünglich war Görisried mit Stadels und Wildberg eine Filiale der Mutterkirche in Unterthingau. Doch schon vor 1394 wurde sie gemeinsam mit Oberthingau von dort abgetrennt und der neuerrichteten Pfarrei Oberthingau zugeteilt. Mit Bewilligung des Oberthingauer Pfarrers wurde Görisried mit Stadels und Wildberg am 5. November 1497 von dort abgetrennt. Über die Entstehung der Ursprungskirche mit dem umgebenden Friedhof inmitten des Dorfes fehlt der urkundliche Nachweis. Doch war sie 1497 bereits vorhanden, wie aus einer im Januar 1498 in Innsbruck erstellten Urkunde hervorgeht.

    Mit Urkunde vom 30. November 1508 wurde die Görisrieder Kirche selbstständige Mutterkirche. Gleichzeitig wurde dem Stift Kempten ein Präsentationsrecht bestätigt. Kirchenpatron wurde der heilige Oswald, ein König in England, der dort das Christentum hauptsächlich verbreitete.

    Obwohl die Bevölkerung durch die Pest auf ein Drittel reduziert worden war, wurde die Pfarrkirche 1631 neu erbaut und erhielt 1679 einen neuen Turm. Dann beim Brand von 1823 wurden 36 Görisrieder Anwesen samt Pfarrhof und Kirche ein Raub der Flammen. Lediglich der Choraltar mit Monstranz und Ciborium blieben unversehrt.

    Am 20. Oktober 1825 konnte dann die neuerbaute Pfarrkirche gesegnet werden. Doch war sie nach 20 Jahren so baufällig, dass 1848/49 die heutige neugotische Kirche erbaut wurde. Zur Hundertjahrfeier 1949 erhielt die im Nazarenerstil ausgestattete Kirche ein völlig neues Raumbild. 1969/70 wurde sie außen einschließlich Dach renoviert, 1978/79 ein neuer Pfarrhof erbaut. Von 1987 bis 1989 erhielt sie die heutige Innenausstattung.

    Heute zählt die Pfarrei rund 1060 Seelen. Sie hat 37 Ministranten und nach Aussage von Dekan Erwin Ruchte einen sehr guten Pfarrgemeinderat, der sich über das Jahr an vielen Aktionen wie den Sternsingern, der Aktion der Hoffnung, Spenden- und Ein-Welt-Aktionen beteiligt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden