Günzach(rel). - Als vor zehn Jahren die Technocell AG (München) Vergleichsantrag stellte, löste dies in deren Günzacher Werk größte Sorge aus. Die Felix Schoeller-Gruppe (Osnabrück) übernahm schließlich das zahlungsunfähige Unternehmen - und die Günzascher hatten allen Grund zum Aufatmen. 'Es war für uns ein Glückstreffer', betonte denn auch Betriebsratsvorsitzender Günther Kandziora am Mittwochabend in seiner Begrüßung bei einem Betriebsfest, das anlässlich der nunmehr zehnjährigen Zugehörigkeit zur Felix Schoeller-Gruppe gefeiert wurde. Hans-Christoph Gallenkamp, Mitglied der Geschäftsführung der Technocell Dekor Gmb H & Co. KG und Gesellschafter bei Felix Schoeller, dankte den Günzacher Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: Ihr Engagement und ihre Betriebstreue habe es dem Hause Schoeller ermöglicht, 'auch schwierigere Zeiten zu durchschreiten und eher gestärkt aus diesen hervorzugehen'. Weit über 500 Gäste kamen zu dem Betriebsfest, zu dem Geschäftsführung und Betriebsrat eingeladen hatten und mit dem Technocell Dekor in Günzach (TCG) die zehnjährige Zugehörigkeit zur Felix Schoeller-Gruppe feierte. Der Wechsel sei aber nicht nur für die Günzacher ein Glücksfall gewesen, sondern auch für Schoeller, denn 'ohne Technocell wäre Schoeller heute nicht Weltmarktführer im Dekorgeschäft', stellte Betriebsratsvorsitzender Kandziora unter dem Beifall der Besucher in seiner Begüßung fest. Zehn Jahre TCG sei mehr als ein Jubiläum eines Standortes. Es sei auch 'der Beginn einer Erfolgsgeschichte im Dekorpapiermarkt', knüpfte Hans-Christoph Gallenkamp, Geschäftsführer der zu Felix Schoeller gehörenden Technocell Dekor, an die Worte Kandzioras an. Als das Unternehmen im Jahr 1993 die alte Technocell AG, einen damals bedeutenden Anbieter von Dekorpapier übernommen habe, seien nicht nur weiterte Produktionskapazitäten und Kunden hinzugekommen: 'Viel entscheidender waren Sie mit Ihrem Fachwissen, Ihrer Erfahrung und Ihrer Motivation', lobte Gallenkamp die Günzacher. Mit Technocell Dekor habe die Schoeller-Gruppe ein leistungsstarkes und gut positioniertes zweites Standbein entwickelt.
Gesellschafter: gute Aussichten Laut Gallenkamp sind die Aussichten für die nächsten Jahre gut. Mit den geplanten Investitionen an den Standorten Osnabrück, Neustadt, Drumondville/Kanada und Günzach 'werden wir unsere Marktposition weiter festigen', unterstrich der Geschäftsführer. Werkleiter Georg Haggenmüller blickte auf die 80-jährige Geschichte des Werkes zurück. Von Günzach aus würden zehn Prozent des Dekorpapier-Weltmarkts versorgt, erläuterte Haggenmüller. Damit sei Günzach der größte Produktionsstandort von Technocell Dekor. Es sei für die 'Technoceller' nicht einfach gewesen, von einem Wettbewerber übernommen zu werden, Doch heute, so meinte Haggenmüller unter dem Beifall der Besucher, 'sind wir stolz, 'Schoelleraner' zu sein. Er dankte nicht nur den Mitarbeitern für den Einsatz und der Familie Schoeller für das Vertrauen in den Standort Günzach, sondern auch der Familie Nicolaus, die einst das Unternehmen mit gründete. Bevor eine fetzige Musikkapelle für Unterhaltung und das Team des Gasthofes 'Hirsch' für die Stärkung der vielen Festzeltbesucher sorgten, dankte Bürgermeisterin Brigitte Schröder Werkleiter Haggenmüller für die gute Zusammenarbeit, der Werksfeuerwehr für die Unterstützung und dem Unternehmen für den Einsatz in Sachen Naturschutz. Auch dankte sie für die Zuschüsse an Vereine und Hilfsbedürftige. Schröder stellte ferner die große Bedeutung von Technocell Dekor als Arbeitgeber heraus. Nachdem in jüngster Zeit fünf Millionen Euro investiert wurden, nehme sie an: 'Der Papierfabrik geht es gut.'