Mit einem heftigen Gewitter ist gestern am frühen Abend die frühsommerliche Hitzeperiode zu Ende gegangen. Der Gewittersturm richtete insbesondere im Raum Lindau/Westallgäu größere Schäden an. Mit Spitzen-Windgeschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern war das Unwetter von Südwest nach Nordost über das Allgäu gezogen. "Gott sei Dank hat es offensichtlich keine Verletzten gegeben", sagte ein Sprecher der Polizeipräsidiums-Einsatzzentrale gestern Abend. Bundesweit waren innerhalb einer Stunde 20000 Blitzschläge registriert worden, die meisten davon in Süddeutschland.
Die Westallgäuer Feuerwehren meldeten 25 Einsätze, in Lindau wurden sogar rund 30 Sturmschäden registriert. In mehreren Orten kam es zu Stromausfällen. Vier Hausdächer wurden abgedeckt.
Auch im Oberallgäu und im Großraum Memmingen stürzten vereinzelt Bäume um, fielen auf Autos und Stromleitungen. Riesenglück hatte ein 18-jähriger Autofahrer bei Oberstdorf. Zuerst gelang es ihm noch, unter einem umstürzenden Baum hindurchzufahren. Dann krachte ein weiterer Baum auf das Auto. Ein riesiger Stein traf den Wagen. Der Mann blieb dennoch unverletzt. Im Ostallgäu kam es zu teils heftigem Hagelschlag.
Die mit dem Unwetter eingeflossene frische Atlantikluft wird im Allgäu in den nächsten Tagen für wechselhaftes und deutlich kühleres Wetter als zuletzt sorgen. Auch an Pfingsten müssen wir uns laut Meteorologen auf eher gedämpfte Temperaturen und zeitweilige Regenschauer einstellen.