Gewinne aus Onlinewerbung, angeblich 20 Prozent innerhalb von 100 Tagen, sichere Auszahlung: So lauteten die Versprechen bei einer Verkaufsveranstaltung von 'My Advertising pays' ('Meine Werbung zahlt sich aus') im Ostallgäu.
Die Allgäuer Zeitung hatte im Mai 2015 nach Zusammenbruch bei der Veranstaltung recherchiert – inzwischen haben sich Polizei und Staatsanwaltschaft mit den Angeboten und der Firma beschäftigt. Die Staatsanwaltschaft Ravensburg teilt die Einschätzung deutscher Verbraucherschutzverbände, dass es sich 'zumindest um eine unlautere Geschäftspraxis' handelt.
Allerdings: Inzwischen sind die Ermittlungen eingestellt. Es gibt keine strafbaren Handlungen, heißt es aus der Pressestelle der Staatsanwaltschaft. Ein Betroffener hatte Anzeige bei der Polizei in Laupheim (Polizeipräsidium Ulm) gegen Unbekannt erstattet. Zunächst wegen Betrugs und später wegen 'strafbarer progressiver Kundenwerbung'. Doch in beiden Fällen: Ermittlungen eingestellt.
Ein Problem ist, dass die Internetseite, über die Werbepakete angeboten werden, in den USA ins weltweite Datennetz gestellt wird. Dort wohnt auch der auf der Internetseite angegebene Firmenverantwortliche von . Wie seinerzeit berichtet, hatte unsere Zeitung vergeblich versucht, direkten Kontakt aufzunehmen. Betroffene berichten, dass das 'System stark schwankt'.
In Kempten war im Herbst 2014 ein Schneeballsystem zusammengebrochen, Betroffene hatten für die Gewinnversprechen teils sogar ihre Jobs gekündigt. Doch selbst in diesem Fall waren Ermittlungen teilweise eingestellt worden - und zwar gegen einen Hauptverantwortlichen aus dem Allgäu.
Im Kemptener Raum sind nach Angaben der Pressestelle des Polizeipräsidiums keine Strafanzeigen gegen 'My Advertising Pays' bekannt.