Die Arbeitsbedingungen an den Mittelschulen im Oberallgäu und in Kempten sind „katastrophal“. Michaela Baumüller spricht von viel zu großen Klassen, bürokratischem Papierkrieg und mangelnder Ausstattung. Sie ist Lehrerin an der Mittelschule bei der Hofmühle in Kempten und Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft des Kreisverbandes Kempten-Oberallgäu. Der Abzug der guten Mittelschüler an die Realschulen oder M-Standorte „lässt die Regelmittelschule zu einer Förderschule verkommen“, berichtet Baumüller. Von zahlreichen Problemen sprechen auch Leiter von Mittelschulen in der Region. Doch es gibt auch Stimmen, die die Bedingungen an den Mittelschulen verteidigen. „Wir haben derzeit genügend Lehrkräfte, würden uns aber gerne mehr wünschen, um einen noch differenzierteren Unterricht anbieten zu können. Dies gilt allerdings für alle Schularten“, sagt Schulamtsdirektor Elmar Vögel. Das Pensum eines Mittelschullehrers sei „nicht mehr zu schaffen“, kritisiert Baumüller. Hinzu kämen Schüler, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Baumüller fordert unter anderem, „dass der Übertritt an die Realschulen wieder erschwert werden muss“. Und es müsste mehr Personal eingestellt, starre Lehrpläne und Stundenpläne aufgehoben werden.
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