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Getorft und gefedert in Oberostendorf

Oberostendorf

Getorft und gefedert in Oberostendorf

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    Getorft und gefedert in Oberostendorf
    Getorft und gefedert in Oberostendorf Foto: boxler

    Unglaublich, was sich in Oberostendorf alles abspielt: Da gibt Lena Meyer-Landrut ein Gastspiel, arbeiten zwei junge Damen für Heidi Klums Castingshow, nimmt ein Arzt der mobilen "Kirchweihtal-Klinik" eine Brustvergrößerung mit Silikon, Lumpen und Socken vor - und das vor gut 1500 Zuschauern, die den höchsten Spaß an der Hauptattraktion des Herbstfestes der Oberostendorfer Musiker haben: dem 21. Kirchweihtaler Schubkarrenrennen.

    Den sieben Teams blieb nichts erspart: Bei der Bobbycar-Station wurden sie getorft und gefedert, als es mit Schwung und hoch aufspritzender Brühe zunächst ins Torfbad und dann ins Federbett ging, um dort nach rohen Eiern zu suchen. Dann kamen die Teilnehmer in die Mangel - umhüllt von einem schweren, mit Wasser vollgesogenen Schaumstoff.

    Ein paar Meter weiter brandete Beifall auf, als ausgerechnet die Damenmannschaft beim "Kopf-Kegeln" gleich drei Holzstämme auf einmal abräumte. Die Spielerin hing dabei an Ringen und einer Schaukel über dem Boden und wurde von ihrer Kollegin an den Beinen dirigiert. Und schließlich musste noch ein kleiner Ball in den Mund des Partners gepustet werden - auf einer mit Pfeffer bestreuten Bahn.

    Da war das Schubkarrenschieben auf den Planken über dem traditionellen Wasserbett fast ein Vergnügen, wenn es nicht für alle - außer den Teams "Herbstfestumzug" und "Google Street View" - mit einem kühlen Bad geendet hätte. Für das bunt gemischte Publikum gewann das Spektakel noch durch die humorige Moderation von Horst Schlecht - und die Tatsache, dass erstmals zwei Teams gleichzeitig in den Parcours gingen.

    Im Kampf um den Preis für die größte Originalität, über den zehn willkürlich ausgewählte Zuschauer mit ihren Punktevergaben bestimmten, ging es jedoch nacheinander ins Rund. Die Teams hatten dazu nicht nur ihre Schubkarren mit viel Fantasie und Witz in ein Lenamobil, eine Sommeroase, einen (wackeligen) Thron für den herrlich-schrägen Mr. Herbstfest oder eine OP-Station verwandelt.

    Sie gaben ganze Vorstellungen zum Besten, bei den aktuelle Themen wie der Hygieneskandal und Google Street View inklusive des Dorfgeschehens auf die Schippe genommen wurden. Aber auch die kurzfristig eingesprungenen Eishockeyfans und die gekonnt zweiliedrig aufspielenden Jungmusiker holten sich Punkte.

    Die abschließende Siegerehrung umrahmte die Musikkapelle Waalhaupten, die die Blasmusik Mauerstetten in der fantasie- und liebevoll geschmückten Halle abgelöst hatte. Diese war auch an den beiden Tagen zuvor voll besetzt gewesen: Bei den Waidigel ebenso wie beim 2.

    Kirchweihhanka-Cup, bei dem sich fünf böhmische Blasmusikbesetzungen der hochkarätigen Jury mit Kurt Gäble und Alexander Pfluger stellten und unter anderem die brandneue "Kirchweih-Polka" von Freek Mestrini zum Besten gaben.

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