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Geschwindigkeitsbegrenzung: Bald gilt auf der A96 zwischen Memmingen und Lindau Tempo 120

Modellversuch

Geschwindigkeitsbegrenzung: Bald gilt auf der A96 zwischen Memmingen und Lindau Tempo 120

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    Geschwindigkeitsbegrenzung: Bald gilt auf der A96 zwischen Memmingen und Lindau Tempo 120
    Geschwindigkeitsbegrenzung: Bald gilt auf der A96 zwischen Memmingen und Lindau Tempo 120 Foto: Ralf Lienert

    Auf der A96 zwischen Memmingen und Lindau wird ab Mitte 2016 durchgehend Tempo 120 gelten. Bei dieser Geschwindigkeitsbegrenzung zunächst für die Dauer von drei Jahren handelt es sich um einen Modellversuch.

    Dabei soll untersucht werden, ob langsameres Fahren die Unfallzahlen auf Autobahnen senken und die Lärmbelästigung für die Anwohner reduzieren kann. Das Tempolimit wird auf dem württembergischen Abschnitt der A96 in beiden Fahrtrichtungen gelten, exakt zwischen Aitrach bei Memmingen und Achberg bei Lindau. Ein weiterer Modellversuch läuft gleichzeitig auf Teilen der A81 bei Geisingen nahe Villingen-Schwenningen.

    Bei diesen beiden für Mitte des kommenden Jahres geplanten Tempolimits auf Autobahn-Abschnitten im Nachbarbundesland Baden-Württemberg geht es ums Grundsätzliche. Die grün-rote Landesregierung sieht den wissenschaftlich begleiteten Modellversuch als Beitrag dazu, generell für die Bundesrepublik zu verwertbaren und belastbaren Daten zu kommen, wie stark Geschwindigkeitsbeschränkungen tatsächlich die Unfallzahlen und die Lärmbelastung der Anwohner beeinflussen.

    Vor allem diese beiden Faktoren stehen im Mittelpunkt auch der Voruntersuchungen, die noch in diesem Jahr beginnen werden. Deshalb auch kommt Tempo 120 nicht vor Mitte 2016. Rund 80 Kilometer lang sind die beiden Streckenabschnitte, um 'den statistischen Anforderungen an die notwendige Anzahl von verwertbaren Einzeldaten' zu genügen, betont das von Winfried Hermann (Grüne) geführte Stuttgarter Verkehrsministerium.

    Zahl der Unfalltoten reduzieren

    Beim Thema Verkehrssicherheit ist die Ausgangslage klar. Ziel der EU wie auch der Bundesregierung ist, bis zum Jahr 2020 die Anzahl der im Straßenverkehr getöteten Personen um 40 Prozent zu senken – im Vergleich zu 2010. Bei Halbzeit dieser Vorgabe aber sieht die Entwicklung noch nicht so positiv aus.

    Bis Ende 2014 war als Zwischenziel ein Rückgang der Todesfälle von 16 Prozent angestrebt worden. Tatsächlich aber waren es nur 5,67 Prozent. Vor allem auf Bundesautobahnen ist zu schnelles Fahren Unfallursache Nummer eins.

    Freude über Ankündigung

    Große Erleichterung im Allgäu herrscht jetzt vor allem in Kißlegg. Armin Kohler von der Bürgerinitiative Lärm A96 freute sich über die Ankündigung: 'Jetzt sind wir so weit, wie wir sein wollten', sagte er und ergänzte: 'Wir haben auch ständig gebohrt.' Kohler wies aber auch darauf hin, dass das Thema zuletzt schon 'zu sehr in Richtung Wahlkampf und Parteienkrieg gegangen' sei.

    Dabei präsentierte sich vor allem die SPD als treibende Kraft und übte auf das von den Grünen geführte württembergische Verkehrsministerium Druck aus. Denn in diesem Fall ist nicht das Berliner Verkehrsministerium zuständig, sondern vorrangig das Land Baden-Württemberg.

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