"Bestialisch", war einer der Kommentare, die AZ-Leser zu dem derzeitigen Geruch im Kaufbeurer Norden und im Haken abgaben. Die "Geruchsbelästigung" komme von der Papierfabrik Kolb, sind sich die Leser einig. "Eine zeitlang war Ruhe, auf einmal stinkt es wieder", sagt eine Frau.
Tatsächlich seien derzeit gewisse Probleme mit der Kläranlage aufgetreten, berichtet Geschäftsführer Dr. Bernhard Ruffing. Einerseits liege das an der Wetterlage: Hohe Temperaturen und die Windrichtung begünstigten den Geruch, der wiederum verstärkt durch Altpapier entstanden sein könnte, das nicht den üblichen Standards entspreche. "Aber wir arbeiten daran, die Sache zu verbessern. Es besteht kein Grund zur Sorge", versichert Ruffing. Die Papierfabrik Hans Kolb Wellpappe produziert Papier und Kartonagen. Vor rund einem Jahr hatte die Firma ihren Kaufbeurer Standort erweitert, an dem etwa 75 Mitarbeiter arbeiten, und ihre Kapazität ausgebaut. Zur Produktion gehört auch das Recyceln von Altpapier. Das wird mit Wasser aufgelöst, welches dann in der firmeneigenen Kläranlage wieder gereinigt wird.
In der Vergangenheit hat es dadurch bereits Geruchsbelästigungen gegeben, die deutlich vermindert wurden.
Nun habe die Firma aber offenbar Altpapier geliefert bekommen, das eventuell verunreinigt war, mutmaßt Ruffing. Derzeit werde nach Lösungen gesucht. Doch die Kläranlage müsse sich auch regenerieren und das dauere, da es sich um einen biologischen Prozess handele. "Aber wir bekommen das in den Griff", versichert Ruffing.