Wer hitzige Wortgefechte erwartet hatte, befand sich im Irrtum: Die Info-Veranstaltung der Tegelbergbahn (TBB) über ihr "Gesamtpaket Buchenberg" verlief trotz der umstrittenen Ganzjahres-Rodelbahn - dem sogenannten Alpine Coaster - sachlich. "Gegner sind immer schwer zu überzeugen," meinte TBB-Geschäftsführer Franz Bucher später. Es sei trotzdem eine "positive und vernünftige" Veranstaltung gewesen.
Den rund 100 Bürgern wurde das Konzept mit Bergerlebniszentrum, Hochseilgarten und der Ganzjahres-Rodelbahn mit Transportlift (unsere Zeitung berichtete mehrfach) vorgestellt. Wie die Vertreter der TBB und der Gemeinde betonten, sei dies der erste Abend, an dem ein detailliertes Konzept vorgestellt wurde. Dies akzeptierten die Mitglieder der Interessengemeinschaft (IG) Buchenberg nicht ganz. Sie warfen den Verantwortlichen eher eine schlechte Informationspolitik vor, die diese Kritik zurückwiesen.
Zur Einführung sprach zunächst Forstdirektor Robert Berchtold über das Bergerlebniszentrum am Buchenberg: "Aus waldrechtlicher Sicht ist es nicht ganz unproblematisch, aber unter bestimmten Bedingungen nicht ganz ausgeschlossen." Bucher stellte den geplanten Hochseilgarten vor und leitete dann über zum Alpine Coaster mit einer modifizierten Trassenführung.
In seinem Vortrag erwähnte er mehrfach die wirtschaftliche Notwendigkeit der neuen Einrichtung. Auch TBB-Beiratsvorsitzender Dieter Döbler befürchtete, dass sich die Buchenbergbahn ohne Investitionen zum "Auslaufmodell" entwickeln würde. "Ich will der Gemeinde und den Buchingern nichts aufzwingen, aber wir müssen in die Zukunft schauen. Es macht keinen Sinn, die Bahn in einigen Jahren einfach aufzugeben", sagte Bucher. Er wies darauf hin, dass rund 4 Millionen Euro für das Gesamtkonzept investiert würden.
Ein großer Teil der Bürger fühlte sich dennoch schlecht informiert. Außerdem stünden viele Leute dem Vorhaben kritisch gegenüber.
"Immerhin haben wir bereits 880 Unterschriften von Gegnern gesammelt", betonte Herbert Ott von der IG Buchenberg: "Es geht nicht um die Trasse, sondern den Coaster, der einen Eingriff in die Natur bedeutet." Erika Streif, die "möchte, dass die Natur belassen wird und dass Gäste viel genießen können, was schon vor Ort ist", bekam Beifall von den Zuhörern. Doch es gab auch andere Meinungen: "Entweder will man, dass es weiter geht, oder man hört ganz auf und baut ab," hörte man eine Stimme aus dem Saal. Dies unterstrich Willi Helmer aus Trauchgau: Aus der Erfahrung heraus müsse er feststellen, dass Gäste immer den Anreiz neuer Einrichtungen suchen würden.
Tourismus-Chefin Irmengard Burkart meinte, Halblech sei stolz auf das gewachsene Profil mit Natur, Landschaft und Landwirtschaft. Trotzdem stünde man im Konkurrenzkampf, der ein optimales Angebot erzwinge. "Eine bestens in die Landschaft eingebundene Anlage stellt eine Bereicherung dar", sagte sie. Dennoch artikulierten mehrere Zuhörer ihre Ängste vor einem "Massentourismus". Auch die Forderung, über Alternativen nachzudenken, wurde gestellt. (fis)