Immenstadt | gj | Die immer wieder von der Wirtschaft beklagten Defizite bei Schulabgängern will die 'Allgäuer Berufsoffensive - Qualifizierungswerkstatt' der Allgäuer Zeitung, der Allgäu-Initiative und der Industrie- und Handelskammer mit zahlreichen Aktionen helfen zu lindern. So hielt Brigitte Weber aus Bad Hindelang, Trainerin und Dozentin 'für sicheren Erfolg im Beruf', an drei Tagen für jeweils eineinhalb Stunden ein 'Benimm-Seminar' für Schulabgängerinnen der Immenstädter Mädchenrealschule Maria Stern ab. Im Mittelpunkt standen Stil und Etikette speziell für Bewerbungsgespräche.
Dass das Seminar nachhaltigen Eindruck hinterließ, bestätigte Giannina Arnesano aus Untermaiselstein, die gerne 'einen Beruf mit Menschen' ergreifen möchte und hier einen Einblick gewinnen konnte, 'wie man mit Menschen umgehen muss, um nicht unhöflich zu wirken'.
Valentina Eberl aus Stein sah den Vorteil des Seminars darin, dass 'man sich sicherer und selbstbewusster fühlt, wenn man weiß, wie man sich in bestimmten Situationen zu verhalten hat'. Und dass die Schülerinnen in praktische Übungen einbezogen wurden, kam bei allen sehr gut an. 'Die Tipps werden mir ganz bestimmt helfen, meine beruflichen Chancen zu erweitern, aber auch im Freundeskreis und in der Familie sollte man ruhig versuchen, das Gehörte umzusetzen. Denn Freundlichkeit und ein Lächeln mehr können schließlich nicht schaden,' wusste Valentina am Ende des Kurses für sich selbst fest zu stellen.
Tipps für Kleidung und Körpersprache
Rund 100 Schülerinnen der drei achten Klassen waren in dem Seminar an die richtige Bewerbung und das richtige Verhalten bei Vorstellungsterminen herangeführt worden. Darüber hinaus gab es Tipps für vorteilhafte Körpersprache, Kleidung und Umgangsformen.
Vor allem im Geschäftsleben sei der erste Eindruck entscheidend und stelle die Weichen für zukünftige Chancen, so Weber. Die 14- und 15-jährigen Mädchen waren mit Eifer und einem hohen Maß an Aufmerksamkeit bei der Sache.
Das Seminar, das viele Etikette-Regeln freilich nur kurz anreißen konnte, befasste sich unter anderem mit dem 'Kleinen ABC der Höflichkeit' im täglichen Miteinander, mit dem 'Umgang mit Vorgesetzten', mit der konventionellen 'Business-Kleidung für die Karrierefrau' und mit einem gepflegten Eindruck von Haaren und Fingernägeln bis zu Terminkalender und Stofftaschentuch.
'Karriereverstärker' wie Charme, Selbstbewusstsein oder Humor und 'Karriereverzögerer' - leiser oder schriller Tonfall, Offenbarung von Schwächen, versteckte Diskriminierungen - wurden deutlich angesprochen.
Schließlich wurden den Mädchen noch die absoluten Sünden für Bewerbungsgespräche und Probezeiten mit auf den Weg gegeben wie ungeputzte oder abgetretene Schuhe, aufreizende Kleidung und 'alles, was schrill und protzig' wirke.