Neugablonz | AZ | Im Jahr 2007 öffnete das Generationenhaus in der Innenstadt von Kaufbeuren. Getragen durch den gleichnamigen Verein samt einer großen Gruppe von Ehrenamtlichen wurde es schnell zu einer Erfolgsgeschichte. 'Dann haben wir aber festgestellt, dass auch in Neugablonz der Bedarf für einen Treffpunkt der Generationen existiert', erklärt Angelika Lausser, Vorsitzende des Vereins Generationenhaus Kaufbeuren. Im Vergleich zum Generationenhaus im Ringweg sollte der Fokus aber vor allem auf eine Kinderbetreuung am Nachmittag gelegt werden. Fördergelder kamen vom Programm 'Lokales Kapital für Soziale Zwecke' (LOS). Angelika Lausser stieß gleich auf große Unterstützung. Das Gablonzer Siedlungswerk stellte mietgünstige Räumlichkeiten im Erlenweg zur Verfügung, die HypoVereinsbank kostenloses Mobiliar, die AWO zeigte sich bereit, Verpflegung für die 'Drachenburg' und die gastronomische Ausbildung zu übernehmen. Helfer für die Renovierung der Räume wurden gefunden sowie ein Sozialpädagoge für qualifizierte Betreuung.
Nach anstrengenden Vorarbeiten konnte die Einrichtung dann eröffnet werden. Hinter den Verantwortlichen lag ein nicht immer einfacher Weg von gut vier Monaten Dauer. Täglich hat die Drachenburg mittlerweile geöffnet. Von Montag bis Freitag jeweils von 12 bis 17 Uhr herrscht reger Betrieb. Zwischen acht und zwölf Kinder - zumeist aus der Adolf-Stifter-Schule kommend - werden betreut. Bei einigen fängt es mit dem Mittagsessen an, dann werden Hausaufgaben gemacht oder auch Spiele gespielt. 'Es gibt Kinder bei uns, die haben sich seit ihrem Aufenthalt in der Drachenburg deutlich in der Schule verbessert', freut sich Karl-Heinz Wenzel, Leiter der AWO in Neugablonz und ebenfalls im Aktiven-Team der Drachenburg. Sehr zur Freude der Verantwortlichen des Generationentreffs nehmen immer mehr Erwachsene - vor allem ältere Menschen - an den Nachmittagsstunden teil. 'Die Älteste von uns ist 97 Jahre', erklärt Martha Dworzak, die selbst 85 Jahre alt ist. Sie kommt jeden Tag in die Drachenburg und hilft gerne mit. 'Viele kommen einfach nur, um zu reden oder ihre Probleme loszuwerden', erklärt Betreuerin Hermine Sedlacek, die neben Angelika Lausser wohl die meiste Zeit im Treff verbringt.
Für die größeren Probleme steht mit dem Sozialpädagogen Christian Freitag eine Fachkraft zur Verfügung. Ende Juni geht das LOS-Projekt zu Ende, damit auch die finanzielle Unterstützung. 'Wir werden mit allen Mitteln versuchen, die Drachenburg weiterzuführen', so Angelika Lausser. 'Wir werden für das Mittagessen - welches zukünftig selber in der Drachenburg zubereitet werden soll - einen kleinen Betrag nehmen müssen und hoffen natürlich auf zahlreiche Spenden. Darüber hinaus wollen wir Gespräche mit potenziellen Investoren führen.'
Ab dem 1. Juli kann für die Drachenburg gespendet werden. Zu diesem Zweck wurde ein Konto bei der Sparkasse Kaufbeuren unter der Kontonummer 5612015 eingerichtet. Wer Interesse an den Aktivitäten in der Drachenburg hat, kann sich im Generationenhaus Kaufbeuren, Ringweg 2, unter Telefon (08341) 9080898 oder direkt in der Drachenburg im Erlenweg 2 in Neugablonz informieren.