Feuerwehrleute kennen die Situation aus ihrem ehrenamtlichen Alltag: Sie werden zu einem Unfall gerufen, es gibt Verletzte, die Blut verlieren. Sie wissen aus dieser Erfahrung, wie wichtig Blutspenden sind. Das führte zu einem bislang einmaligen Projekt im Ostallgäu.
Am Samstag, 17. Juli, ist in Marktoberdorf der Auftakt zu einer gemeinsamen Blutspendeaktion, im September folgt Füssen."Es dient einer guten Sache", begründet der Marktoberdorfer Kommandant Konrad Ott die Maßnahme, die Leben retten kann. Bayernweit werden pro Tag bis zu 2400 Konserven gebraucht, rechnet Claus-Peter Lang vom BRK-Blutspendedienst vor. Der Bedarf sei in den vergangenen fünf Jahren gestiegen, die Zahl der Spender aber gleich geblieben.
Vordringliches Ziel sei es daher, neue Spender zu rekrutieren. Dabei setze der Blutspendedienst verstärkt auf die Unterstützung von Vereinen oder Institutionen wie der Feuerwehr. "Da ist die Motivation sehr gut. Einer nimmt den anderen mit." Im Landkreis entstand nach Überlegungen mit Kreisbrandrat Markus Barnsteiner die Idee für einen Feuerwehr-Wettbewerb ungewöhnlicher Art. Jede Wehr ist aufgefordert, aktive und passive Mitglieder für die Blutspende zu mobilisieren.
Auch deren Partner können sich den wertvollen Saft abzapfen lassen. Die Anmeldekarten gibt es beim örtlichen Kommandanten.
Je mehr Personen eine Feuerwehr in den nächsten vier Monaten zur Blutspende schickt, umso besser. Das steigert ihre Chance auf einen der Gewinne, die die heimische Wirtschaft beisteuert - von Getränken über Essen bis zu Eintrittskarten für Eishockey-Spiele in Kaufbeuren und Füssen. Die Zahl der Teilnehmer wird prozentual umgerechnet, damit auch kleine Wehren Chancen auf große Preise haben.
Auf das sonst bei Blutspenden übliche Präsent wird verzichtet. Das eingesparte Geld sollen die Jugendfeuerwehren im Landkreis und in Kaufbeuren erhalten.
Halber Liter pro Spender
Die ganz großen Gewinner sollen jedoch diejenigen sein, die die Blutspenden dringend benötigen, sagt Lang. Dazu werden jedem Spender knapp 500 Milliliter Blut abgenommen. Wenn es aufbereitet ist, werden damit die bayerischen Kliniken und transfusionmedizinischen Arztpraxen beliefert. Dabei sollte sich jeder vor Augen führen, appelliert Ott, dass er selbst schnell in eine Lage kommen kann, in der er rasch Blut braucht. Die Feuerwehrler wissen das nur zu gut. (af)
Blutspendetermine sind bei der Feuerwehr Marktoberdorf am Samstag, 17. Juli, von 12 bis 16 Uhr; bei der Wehr Obergünzburg am 23. August; in Buchloe am Dienstag, 24. August; bei der Wehr Füssen am Donnerstag, 16. September, von 16 bis 20 Uhr; in Kaufbeuren am Samstag, 23. Oktober.