Pforzen(oll). - Die Gemeinde Pforzen wird zu gegebener Zeit einen 'nennenswerten Kostenanteil' am Grunderwerb für den Bau eines Hochwasserschutzdamms an der Wertach vorfinanzieren. Dies hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Dem Beschluss vorausgegangen war ein Schreiben des Wasserwirtschaftsamts Kempten. Darin teilte die Behörde mit, dass sie wegen der knappen öffentlichen Mittel gehalten ist, die Kommune in die Finanzierung der Baumaßnahme einzubinden. Das Wasserwirtschaftsamt wolle künftig die Mittel zielgerichteter, nach einer Prioritätenliste vergeben, so das Schreiben. Die Voraussetzungen seien - auch wegen der Klagen zweier Grundstücksbesitzer - in Pforzen derzeit nicht gegeben. Die Gemeinde solle beim Grunderwerb in Vorleistung treten. Bürgermeister Max Haug kommentierte, man sei 'mittlerweile bei einer Beteiligung von 35 Prozent durch die Kommunen angelangt. Die ersten Antragsteller nach dem Pfingsthochwasser 1999 haben ihre Schutzdämme fast umsonst gekriegt.' Bezüglich der Vorfinanzierung durch die Gemeinde Pforzen habe das Amt telefonisch unverbindlich einen Betrag von 40000 Euro genannt. 'Die Ämter wollen sich auf nichts festlegen', so Haug. Die Summe werde später bei der Endabrechnung verrechnet. Das Wasserwirtschaftsamt wolle eine klare Aussage des Gemeinderats. 'Wenn wir keine machen, sind wir auch 2006 nicht dabei', erklärte der Gemeindechef. Peter Rohrmoser meinte, Pforzen habe 'keine andere Wahl' als darauf einzugehen. Er fragte, über welche Zeitspanne die Summe vorzufinanzieren sei. Dazu Haug: 'Das ist ungewiss. Ich gehe davon aus, dass noch heuer gerichtlich über die Klagen entschieden wird.' Josef Kling sagte, 'Wenn wir nicht mitmachen, sind wir überhaupt nicht dabei'. Zweiter Bürgermeister Werner Paschke erklärte, die Gemeinde habe bewiesen, dass sie die Bevölkerung vor 100-jährigen Hochwassern schützen wolle. Er habe aber Probleme, 'die Hand zu heben, wenn der Betrag nicht bekannt ist'. Ähnliche Bedenken äußerte auch Herbert Hofer. Denn: 'Für mich ist das Wasserwirtschaftsamt kein verlässlicher Geschäftspartner.' Der Beschluss schließlich lautete, Pforzen sei grundsätzlich bereit, den Beteiligungsbeitrag zu leisten. Man bitte aber um die Nennung der Summe.
Bitte um Gehweg Haug berichtete, Alt-Bürgermeister Xaver Königsperger, habe die Gemeinde angeschrieben, er bedauere die Verdichtung der Bebauung im Bereich Bahnhofstraße-Pechtrogstraße. Wenn schon weiter gebaut werde, solle wenigstens ein Gehweg entlang der Pechtrogstraße zum Schutz der Fußgänger gebaut werden. 'Eine gute Anregung. Der Zeitpunkt zur Planung ist gut', so Haug. In der anschließenden Diskussion ging es um Grunderwerb, Fahrbahnbreite und Höhe der Bordkante. Am Ende kam der Rat überein, den Planungsauftrag für das Baugebiet 'Pechtrogstraße-Bahnhofstraße' zu erweitern. Der Planer solle angewiesen werden, einen Gehweg an der Südseite der Pechtrogstraße einzuplanen und dabei 'ohne Grunderwerb auszukommen'. Ein weiterer Tagesordnungspunkt lautete 'Wasserversorgung allgemein'. Erörtert wurden der in der Marktgemeinde Irsee angestrebte Bürgerentscheid über die Gründung eines Wasserzweckverbands mit Pforzen sowie das Offenhalten anderer Optionen - die Fortführung des Bezugs von Wasser von der Gemeinde Rieden sowie der Anschluss an das Netz der Stadt Kaufbeuren etwa. Schließlich herrschte Konsens im Gremium darüber, dass unabhängig vom Ausgang der Entscheidung in Irsee der Wertermittlungsbetrag von 355000 Euro (der als Einstieg an Irsee zu zahlen wäre) als auch die Planungskosten für den Neubau der Wasserleitung Irsee-Hammerschmiede sowie einer größeren Wasserreserve in den Haushalt 2005 eingestellt werden sollen. Aus dem Gemeinderat