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Gemeinde Pfronten will Sonne anzapfen

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Gemeinde Pfronten will Sonne anzapfen

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    Pfronten (mar). - Die Hauptschule und andere öffentliche Gebäude in Pfronten wie beispielsweise das Alpenbad könnte schon bald eine Photovoltaikanlage zieren. In ihrer jüngsten Sitzung zeigten sich die Gemeinderäte angetan von der Idee, Strom mit Sonnenlicht zu produzieren, damit etwas für den Umweltschutz zu tun und langfristig auch noch Gewinn zu erzielen. Alfred Rosnau von der Firma 'pro solar' hatte sie zuvor am Beispiel Schuldach über Aufwand und Erträge einer Photovoltaikanlage informiert. Mit einer Anlage für 120000 Euro könnten auf dem Dach der Pfrontener Hauptschule in zwanzig Jahren Strom für 281000 Euro erzeugt werden. Ein ertragsstärkeres Modell für 130000 Euro brächte es in der gleichen Zeit sogar auf einen Ertrag von 308000 Euro, rechnete der Gebietsleiter Bayern der in Ravensburg ansässigen Firma den Gemeinderäten vor. Sogar wenn die Anlage voll mit einem Bankkredit mit einem Zinssatz von 4,5 Prozent finanziert werde, komme sie nach zwölf bis 13 Jahren in die Gewinnzone und erlöse nach 20 Jahren fast 85000 Euro. Das höherwertige Modul erreiche sogar bereits nach elf bis zwölf Jahren die Gewinnzone und erlöse nach zwanzig Jahren fast 95000 Euro Gewinn. Dabei habe er die günstigeren Finanzierungsmöglichkeiten einer Kommune und Förderprogramme wie das für Solarenergie an der Schule noch gar nicht berücksichtigt, so Rosnau. 'Weil fossile Brennstoffe begrenzt verfügbar sind kommen wir auf Dauer gar nicht darum herum, regenerative Energien zu nutzen', meinte Gemeinderat Alfons Haf.

    Zwar werde der Abnahmepreis von 57 Cent pro Kilowattstunde durch die Allgemeinheit getragen. Dass fossile Energien und Atomenergie günstiger seien liege jedoch nur daran, dass bei ihnen die Umweltkosten nicht eingerechnet würden. Haf regte an, für mögliche Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden einen Anbieter in der Nähe zu wählen, damit dieser beispielsweise bei Exkursionen besucht werden könne. Außerdem sollte die erzeugte Strommenge öffentlich ablesbar sein. Auch der TSV Pfronten habe die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage auf seinem Gebäude bereits berechnet, erzählte dessen Vorsitzender, Gemeinderat Manfred Seeboldt. Lediglich wegen fehlender Kredite sei die Anlage bislang noch nicht verwirklicht. Wolfgang Neumayer sprach sich dafür aus, dass die Gemeinde beim Solarstrom eine Vorreiterrolle übernimmt. Die Vergütung für die Einspeisung ins öffentliche Netz sei auf zwanzig Jahre garantiert, beantwortete Alfred Rosnau seine Nachfrage. Auf die 'nicht immer ideale' Sonneneinstrahlung in Pfronten machte Hans Hechenberger aufmerksam. Eine generelle Aussage für eine Gemeinde sei nicht möglich, antwortete ihm Rosnau. Man müsse immer die Einstrahlung auf dem jeweiligen Dach sehen. Einstimmig beauftragten die Gemeinderäte die Verwaltung, Möglichkeiten zu prüfen, Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden zu errichten.

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