Schulden abbauen, trotzdem investieren Irsee (fro). 'Wir werden dieses Jahr investieren, aber gleichzeitig auch Schulden abbauen', umriss Bürgermeister Andreas Lieb die Haushaltplanung des laufenden Jahres in der Gemeinde Irsee. Der Gesamthaushalt weist einen finanziellen Umfang von über drei Millionen Euro auf und wurde vom Gemeinderat verabschiedet. Zudem stimmte das Gremium für die statische Sicherung des Nordturms der Klosterkirche.
Das Ziel für den Verwaltungshaushalt hatte der Gemeinderat klar vorgegeben: 'Wir müssen die festen Ausgaben straffen, um die Zinslast abzubauen und Geld in den Vermögenshaushalt zu überführen', erklärte der Bürgermeister. Mit dieser Vorgabe stellte Hans Hartmann, Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Pforzen, den Verwaltungshaushalt vor. Bei den Ausgaben werden die Schulkosten (83 850 Euro), der Kindergarten (130 650 Euro), der Straßenunterhalt für 17 Kilometer Trassen innerhalb der Gemeinde (77 400 Euro), das Abwasser (67 400 Euro) sowie Steuern (487 900 Euro) und Zinsen (103 200 Euro) die größten Posten ausmachen. Dennoch sollen die Kosten für die Schule wegen der Schließung der Hauptschule Rieden, für das Abwasser wegen wegfallender Zinslasten und des Straßenunterhaltes aufgrund des milden Winters sinken, so Hartmann.
Auf der Einnahmenseite werden sich besonders der Kindergarten (78 100 Euro) und die Abwasserbeseitigung (101 500 Euro) bemerkbar machen. Zudem soll sich der zur Zeit günstige Zinssatz mit 3,6 Prozent auswirken und die Steuern und Zuweisungen werden steigen: Insbesondere die um 50 000 Euro auf 485 000 Euro gestiegene Einkommenssteuer zeige, dass sich 'die Konjunkturerholung in Irsee massiv niederschlage', meint Hartmann. Der Verwaltungshaushaltsansatz soll von 1,445 Millionen 2006 auf 1,399 Millionen Euro 2007 sinken. Die Hebesätze bleiben wie bisher.
Schuldentilgung größte Ausgabe
Rund 1,063 Millionen Euro will die Gemeinde dieses Jahr investieren. Dabei werden besonders das Feuerwehrauto (170 000 Euro), das Freisportgelände (160 000 Euro), die Sanierung und Kanalbauarbeiten der Frühlingstraße (insgesamt 370 000 Euro) sowie die Sanierung des Gerichtshauses (100 000 Euro) zu Buche schlagen. Zu den Ausgaben kommen obendrein 474 000 Euro zur Tilgung der Schulden. Auf der Habenseite könne die Gemeinde Gebühren, Beiträge, Darlehen und die Entnahme von Rücklagen verzeichnen. Besonders erwähnenswert seien die 211 000 Euro, die die Gemeinde aus dem Verwaltungshaushalt überführen möchte. Damit belaufe sich der Vermögenshaushalt auf 1,64 Millionen Euro - im vorigen Jahr betrug der Ansatz noch 1,85 Millionen Euro. Damit beträgt der Gesamthaushalt 3,04 Millionen Euro. Ende des Jahres soll die Verschuldung von 2,873 Millionen Euro auf 2,748 Millionen Euro und damit die Pro-Kopf-Verschuldung unter 2 000 Euro gesunken sein, erklärte der Kämmerer.
Neben der Verabschiedung des Haushalts bewilligte der Gemeinderat die Sanierung des Glockenstuhls im Nordturm der Klosterkirche. Außerdem wurde der Gemeinde offiziell mitgeteilt, dass die Hauptschule Rieden nach diesem Schuljahr geschlossen wird und die Einwände der VG-Gemeinden abgewiesen wurden. 'Aber die Teilhauptschule Germaringen hat uns mitgeteilt, dass wir für unsere Schüler kein Einstandsgeld zahlen müssen', so Lieb.
Gemeinderat Helmut Lachenmeyer erklärte außerdem, dass als Standort für den Defibrilator nun der Vorraum der Raiffeisenbank am Marktplatz gefunden wurde.