'An manchen Strecken ist das Betzigauer Kanalnetz 50 bis 60 Jahre alt. Dafür ist es noch gut in Schuss.' Dennoch sei, so Claudius King vom Schwäbischen Ingenieurbüros Jellen nach der Prüfung des Kanalnetzes, im Schnitt alle zwölf Meter ein Schaden festzustellen.
Im Vergleich dazu gebe es aber Gemeinden, bei denen es alle fünf bis sechs Meter schon der Fall sei. Dennoch gilt es jetzt zu sanieren.
Überprüft wurde die Qualität der Schmutzwasserkanäle im Ortskern – und zwar vom Grüntenweg über die Rotkreuzstraße, Bachtelweg, Kemptener Waldstraße, Hauptstraße und Westendstraße. Laut dem Bericht des Ingenieurbüros, der jetzt im Gemeinderat vorgelegt wurde, kommen auf die Gemeinde Gesamtsanierungskosten von etwa 110 000 Euro zu.
Relativ klein ist in diesem Zusammenhang die notwendige Modernisierung der Westendstraße. Wie Bürgermeister Roland Helfrich erklärt, habe man diese Straße aufgrund der geplanten Umgehung gleich mit in die Überprüfung genommen. Die Schäden seien trotz des Alters gering. Laut King reichen 3000 Euro für die Sanierung.
Alle zehn Jahre lässt die Gemeinde Betzigau eine Sichtungsprüfung ihrer Kanäle machen, alle 20 Jahre werden auch die Dichtungen kontrolliert. Denn gerate beispielsweise Schmutzwasser in den Untergrund, sei die Trinkwasserqualität gefährdet. Die meisten Sanierungen sollen mittelfristig und über eine sogenannte Robotersanierung erfolgen. Drei Kanäle müssen jedoch so schnell wie möglich 'offen' repariert werden. Dabei geht es um drei, acht und zwölf Meter lange Strecken am Grüntenweg und in der Kemptener Waldstraße. Dies soll der Bauhof übernehmen.
Überprüft wurden parallel neben den öffentlichen Anschlüssen auch die privaten Hausanschlüsse und Grundstücke. Etwa 60 Anwesen ließen ihre Anschlüsse gleich mit testen. Doch auch jene, die nicht dabei waren, müssen der Gemeinde in nächster Zeit die Prüfung und das Sanierungsergebnis vorlegen. Denn, so King: 'Entweder das Netz ist ganz dicht oder eben nicht.'
Weiteres Thema in der Sitzung war die Tempo-30-Zone für den Bachtelbereich. Eine solche Zone wird es in absehbarer Zeit noch nicht geben. Laut Gemeinderat soll aber von Heinzelberg kommend zum Dorf hin eine Ortseingangstafel angebracht werden. Überhaupt war sich der Rat einig, dass der gesamte Ortskern auf Geschwindigkeitsreduzierung überprüft werden soll. Dabei geht es auch um die Kemptener Waldstraße, die Rotkreuzstraße und die Kirchstraße.
Auch der Bachtelweg steht mit in der Diskussion. Hierzu soll zunächst eine Grobplanung erfolgen. Das Thema wird laut Bürgermeister Helfrich den Gemeinderat wohl noch die nächsten ein bis zwei Jahre beschäftigen.