Es passiert in Bayern inzwischen fast schon wöchentlich. Irgendwo im Freistaat sprengen Kriminelle einen Geldautomaten. Das hat nun mancherorts auch Folgen für Bankkunden.
Im letzten Jahr: Mehr als doppelt so viele Sprengungen wie im Jahr davor
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: In Bayern werden immer häufiger Banken ausgeraubt, indem Geldautomaten in die Luft gejagt werden. Wie ein Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamts (BLKA) laut der dpa aufzählt, hat sich die Zahl der Sprengungen in Bayern innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt: 2022 hat es laut dem Sprecher nämlich 37 versuchte und vollendete Sprengungen gegeben. Zum Vergleich: 2021 zählte das BLKA 17, 2020 waren es 24. Sowohl beim Genossenschaftsverband Bayern (GVB) als auch beim Sparkassenverband Bayern sind die Sorgen angesichts der zunehmenden Sprengungen groß. Erst vor Kurzem meldete die Polizei wieder einenFall in Aschaffenburg. Auch im Allgäu schlagen die Täter immer wieder zu:
Bankfiliale zerstört - Geldautomat mitten in Dietmannsried gesprengt
Täter werden skrupelloser
Dabei wird das Vorgehen, wie der stellvertretende Pressesprecher des GVB, Burkhard Rüdiger, berichtet, immer skrupelloser. Oft sei die Sprengkraft so enorm, dass einzelne Bauteile bis zu 100 Meter weit flögen und Unbeteiligte gefährdet werden.
Manche Banken schließen ab sofort nachts ihre Foyers
Deshalb und wegen der sich häufenden Vorfälle werden nun mancherorts präventive Maßnahmen ergriffen: Die Foyers mancher Banken werden ab sofort geschlossen, sobald es Nacht wird. So will man es den Tätern schwerer machen, allerdings können Kunden dann nachts auch kein Bargeld mehr abheben. Neben dem nächtlichen Schließen von Foyers nannte Eva Mang, die Pressesprecherin des Sparkassenverbands Bayern, weitere Präventionsmaßnahmen wie Einbruchmeldetechnik und Nebelsysteme. Doch letztlich entscheide jede Sparkasse selbst, welche Maßnahmen ergriffen werden.
Auf den Standort kommt es an
Wie wahrscheinlich es ist, dass ein Geldautomat ins Visier von Kriminellen gerät, hängt allgemein auch stark von seinem Standort ab. Mang zufolge sind nämlich frei stehende, eher abgelegene Automaten in der Nähe einer Autobahn, die ins Ausland führt, am ehesten gefährdet.Wo in der letzten Zeit in Bayern Geldautomaten gesprengt wurden lesen Sie hier.