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Geld alleine bringt keinen Erfolg

Oberallgäu

Geld alleine bringt keinen Erfolg

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    Geld alleine bringt keinen Erfolg
    Geld alleine bringt keinen Erfolg Foto: ralf lienert

    Mit seinem Vorschlag, eine Art GEZ-Gebühr für den Profi-Fußball einzuführen, sorgte Uli Hoeneß diese Woche für Diskussionen. Ginge es nach dem Bayern-Manager, wären Fans auf freiwilliger Basis dazu aufgefordert, monatlich zwei Euro für den Fußball zu bezahlen und bekämen im Gegenzug die Spiele in der ARD und im ZDF zu sehen (wir berichteten). Wir fragten bei Oberallgäuer Fußball-Experten nach, was sie von Hoeneß Vorschlag halten.

    Gut für die Fans

    Claudia Burger, Spielerin des 1. FC Sonthofen gibt zu, dass der Vorschlag "nicht schlecht" klingt. "Es wäre eine tolle Sache, wenn die Fans dadurch die Möglichkeit bekommen würden, die Spiele im Free-TV anzuschauen", meint sie. Auch Daniel Falger vom 1. FC Sonthofen und der Coach des FC Immenstadt, Michael Kollenda, bewerten den Hoeneß-Vorstoß aus Fan-Sicht zunächst positiv. Sie sehen darin keine Gefahr, dass daraus ein immer undurchsichtiger werdender Gebühren-Dschungel entstehen könnte. "Fußball ist in Deutschland die medienträchtigste Sportart", betont Kollenda. Danach komme lange Zeit nichts.

    In der Frage, ob die Bundesliga weitere finanzielle Unterstützung benötige, um international standhalten zu können, gehen die Meinungen allerdings weit auseinander. Während Michael Kollenda davon ausgeht, dass mit einer zusätzlichen Gebühr der Abstand zu den Ligen in England und Spanien kleiner werde, vertritt Claudia Burger die Überzeugung, dass die Bundesliga auch ohne mehr Geld konkurrenzfähig sei. "Geld alleine ist nicht entscheidend", meint auch der Jugendleiter des TSV Missen-Wilhams, Hans Dreyer. Da er damit rechnet, dass sich die großen englischen Clubs früher oder später in die Zahlungsunfähigkeit wirtschaften, sieht er einen bevorstehenden Wandel auf das Fußballgeschäft zukommen.

    "Es wird mehr in Richtung Jugendarbeit gehen", vermutet Hans Dreyer und verweist am Beispiel der TSG 1899 Hoffenheim darauf, dass nicht nur Stars und ein großer Etat zum sportlichen Erfolg führen.

    Falsche Richtung

    Der D-Juniorentrainer der SG Oberstaufen-Thalkirchdorf, Michele Lupo, warnt davor, den Bundesligaclubs noch mehr Geld zur Verfügung zu stellen. "Das läuft in eine falsche Richtung", mahnt er und appelliert an die Clubs, mehr auf den eigenen Nachwuchs zu setzen. Gerade im Hinblick auf die deutsche Nationalmannschaft hält auch Daniel Falger eine forcierte Jugendarbeit für unerlässlich. Der Kicker des 1. FC Sonthofen bemängelt, dass internationale Top-Clubs fast nur aus ausländischen Spielern bestehen.

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