Leiter des Marktoberdorfer Gymnasiums Klaus Romberg in Ruhestand verabschiedet Viele Worte des Dankes Marktoberdorf (sg). Eine Schulfamilie, der von vielen Seiten bestätigt wurde, dass sie intakt ist, verabschiedete gestern ihren Leiter: Zum 31. Juli geht Oberstudiendirektor Klaus Romberg in den Ruhestand. Alle waren zu der Feier ins Gymnasium Marktoberdorf gekommen: Lehrer, Schüler, Rektoren und Direktoren anderer Schulen, Elternvertreter, 'Ehemalige', Vertreter aus Politik und Wirtschaft, Kirche und Verwaltung. Sie haben ihm den Abschied von seiner Schule, die ihm zur Heimat geworden sei, nicht leicht gemacht. Denn noch einmal wurden alle Register gezogen, um die Feier zu einem Höhepunkt werden zu lassen.
Seit 1963 war Romberg am Marktoberdorfer Gymnasium tätig, seit 1987 als dessen Leiter. Seine Handschrift, so führte der Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Schwaben, Norbert Reuschel, aus, sei in vieler Hinsicht erkennbar geworden. Sein enormes pädagogisches und organisatorisches Engagement hätten ihn zur Leitfigur, ja zur Vaterfigur dieser Schule werden lassen. Dabei hob Reuschel auch die stets menschlich-faire Art Rombergs hervor und sein Geschick, den vorgegebenen Rahmen so zu füllen und zu nutzen, dass eine Atmosphäre von Harmonie entstehen und auch schwierige Klippen gemeistert werden konnten.
Das 'Regieren vom hohen Olymp', so Manfred Lehmeyer als stellvertretender Schulleiter, sei Rombergs Sache nicht gewesen. Vielmehr sei er in kollegialer Verbundenheit stets offen gewesen für Impulse von allen Seiten. Und wenn das Gymnasium viel gelobt werde für sein gutes Klima und die Atmosphäre, dann liege dies an Rombergs Führungsstil, der diesen Geist an der Schule ganz wesentlich prägte. Mit sichtbarer Begeisterung, so stellte Bürgermeister und stellvertretender Landrat Wolfgang Weinmüller fest, habe Romberg sein Amt ausgefüllt, und er überreichte als Zeichen des Dankes den Ehrenteller von Stadt und Landkreis.
Gesprächsbereitschaft und Offenheit attestierte Schülersprecher Alexander Weiß dem Schulleiter, der auch immer bereit gewesen sei, schulische und außerschulische Projekte zu unterstützen. Er übergab im Namen der Schülerschaft ein Lego-Modell des Gymnasiums. Dass es auch Reibungspunkte gab, plauderte der Vorsitzende des Elternbeirates Harald Niehoff aus dem Nähkästchen. Aber auch diesen habe sich der Schulleiter gestellt. Die Eltern versorgten ihn zum Abschied mit Literatur der Klassiker.
Die Millenniumskugel im Schulhof inspirierte den Personalratsvorsitzenden Andreas Wachter bei seiner Ansprache. Romberg habe Schule zur runden Sache gemacht. Mit Engagement habe er gemeinsam mit den Kollegen wie Sisyphus die Bildungskugel immer wieder den Berg hinaufgerollt und die Schule zu einem Ort gemacht, an den man gerne geht: 'Wir sind eine Schulfamilie, die intakt ist. Sie gehören weiterhin dazu.' Weil er jetzt aber eine etwas ruhigere Kugel schieben müsse, überbrachte Wachter ein Boule-Spiel.
Diese 'Familie' war zur Abschiedsfeier so zahlreich erschienen, dass es auf der Bühne in der Schulturnhalle mitunter eng wurde: Dem Orchester wurden kurzerhand Sekretariat und Lehrerschaft eingegliedert, und Erinnerungen an alte Zeiten wurden wach bei ausgewählten Stücken der großen Erfolgsmusicals, die die Schule auf die Bühne brachte.
'Zutiefst berührt' zeigte sich Klaus Romberg. 'Hier arbeiten zu dürfen hat mir Freude gemacht', stellte er fest und bezog in all den Dank an ihn das Kollegium und seine Frau als Weggefährten ein. Er habe hier eine glückliche Zeit verbracht. Nun müsse er 'neue Hütten zur Behausung' bauen. Bei Kollegen und Nachfolger Dr. Lorenz Deuringer wisse er die Schule in guten Händen.