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Gegen Spezialisten behauptet

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Gegen Spezialisten behauptet

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    Von unserem Mitarbeiter Andreas Ellinger Kempten/Traunstein - Mit einem überraschend guten Ergebnis ist der Kemptener Sportkletterer Christian Bindhammer in die neue Wettkampf-Saison gestartet. Beim ersten Wettbewerb zum deutschen Bouldercup in Traunstein belegte er Platz drei. Diese Platzierung ist umso ungewöhnlicher, da Bouldern (Klettern in Absprunghöhe) nicht Bindhammers Spezialdisziplin ist. Der 29-Jährige konzentriert sich normalerweise auf das Klettern von Routen. Dort spielt die Ausdauer eine größere Rolle als die fürs Bouldern unbedingt notwendige Maximalkraft. Aber auch davon hat Bindhammer offensichtlich genug. Bei dem Wettkampf in Traunstein zeigte sich aber auch, dass der persönliche Kletterstil desjenigen, der die Boulderprobleme entwirft, entscheidend ist. Im Halbfinale wurden die Boulder von Johannes Lau geschraubt. Er kommt von der Kunstwand und hat einen entsprechenden Kletterstil, mit dem Bindhammer 'nicht so gut' zurechtkam, wie er später sagte. Im Finale wurden die Boulder von Christoph Finkel geschraubt. Seine Probleme und Routen sind oft mit kleinen Leisten versehen, die Bindhammer deutlich besser lagen als die großen, aber runden Griffe von Lau. Dies zeigt sich schon daran, dass Bindhammer den Wettbewerb beinahe noch gewonnen hätte. In der Endabrechnung schnappten ihm Jonas Baumann vor Karsten Burowka den Sieg noch vor der Nase weg. Auf Platz fünf kam der Isnyer Christian Benk.

    Hoffen auf weiteren Titel Bindhammer ist auf seinen dritten Platz nicht nur stolz, weil der mit den Spezialisten dieser Disziplin mithalten konnte. Diese Leistung zeigt auch, dass er sich trotz seiner inzwischen fast 30 Jahre nicht vor dem aufkommenden Nachwuchs verstecken muss. Dennoch wird die Konkurrenz durch die jungen Kletterer immer größer. Deswegen wird es für Bindhammer auch nicht leicht werden, seinen Gesamtsieg beim deutschen Sportklettercup vom Vorjahr zu wiederholen. Dennoch setzt der achtfache deutsche Meister darauf, dass ihm seine große Erfahrung und seine übers Jahr meist sehr konstante Leistung zu einem weiteren Titel verhelfen. Und auch international möchte er noch mal richtig angreifen. Im Gesamt-Weltcup ist ein Platz unter den besten zehn sein Ziel. Dabei freut er sich schon jetzt auf die Wettbewerbe im Fernen Osten. Denn: 'Reisen und neue Länder kennen zu lernen, gehört zu diesem Sport dazu.' Andreas Bindhammer, der ältere der beiden Brüder, hatte am Boulder-Wettbewerb in Traunstein nicht teilgenommen. Er ist kein Freund dieser Wettkampf-Form. Denn bei der Vorrunde kann es durchaus zu einem größeren Andrang der Teilnehmer vor den einzelnen Hindernissen kommen. Das kann den eigenen Kletterrhythmus kräftig durcheinander bringen. Andreas Bindhammer nutzte die Zeit lieber zum Krafttraining in der Kletterhalle in Ottobeuren. Schließlich will auch er seinem jüngeren Bruder in diesem Jahr wieder kräftig Konkurrenz machen.

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