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Gefährliche Geschosse: ADAC und Polizei warnen vor Eisplatten auf Lastwagen

Verkehr

Gefährliche Geschosse: ADAC und Polizei warnen vor Eisplatten auf Lastwagen

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    Gefährliche Geschosse: ADAC und Polizei warnen vor Eisplatten auf Lastwagen
    Gefährliche Geschosse: ADAC und Polizei warnen vor Eisplatten auf Lastwagen Foto: Silvio Wyszengrad

    Milde Temperaturen tagsüber, Frost in der Nacht. Eine gefährliche Mischung, meinen ADAC und Polizei. Denn gerade dieser Temperaturunterschied könne Wasserlachen auf Dächern von Lastwagen zu gefährlichen Eisplatten machen. Besonders gefährdet: Anhänger mit Planendächern. In den Mulden sammelt sich Wasser, das nachts gefriert, erklärt Axel Arnold vom ADAC Südbayern. Lkw-Fahrer seien diesbezüglich inzwischen zwar deutlich mehr sensibilisiert. Trotzdem komme es auch auf den Straßen in und um Kaufbeuren immer wieder vor, dass enorme Gefahr von solchen eisigen Geschossen ausgehe, sagt Thomas Wegst, Verkehrssachbearbeiter der Kaufbeurer Polizei.

    Bei Kontrollen wird schon immer mal wieder ein Fahrer erwischt, der sich nicht um das Dach seines Fahrzeugs gekümmert hat und mit riesigen Eisplatten herumfährt, meint Wegst weiter. Gezielt könne man mögliche Verstöße zwar nicht kontrollieren. Aber wenn man es schon von Weitem erkennt oder beim Hinterherfahren bemerkt, wird der Fahrer natürlich angehalten und darauf hingewiesen, erklärt der Polizist.

    Verantwortung liegt beim Fahrer

    Vor allem bei unebenem Belag oder bei höherer Geschwindigkeit, wenn der Fahrtwind unter die Eisplatten greift und sie unkontrolliert abheben lässt, ist das Risiko für den nachfolgenden Verkehr besonders groß. Kommt es als Folge zu einem Unfall, liege die Verantwortung beim Lenker des Lastwagens, heißt es seitens des ADAC. Solche Unfälle, erzählt Wegst, gebe es auch in und um Kaufbeuren des Öfteren. Meist bleibe es aber bei Sachschäden, verletzt sei dadurch in den vergangenen Monaten kein Verkehrsteilnehmer worden.

    Laut Straßenverkehrsordnung muss der Lkw-Fahrer dafür sorgen, dass sein Fahrzeug bei Beginn der Fahrt verkehrssicher ist. Das, so Wegst, sei mitunter mühsam, aber eben Pflicht. Bei Verstößen gegen diese Sorgfaltspflicht drohen ein Bußgeld in Höhe von 80 Euro sowie drei Punkte in der Flensburger Verkehrssünderkartei.

    Sind tatsächlich auch Personenschäden zu beklagen, kann gegen den Fahrer sogar wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt werden. Arnold: Lastwagenhalter und Speditionen sind ebenso in der Pflicht, die Gefahr zu bannen. Beispielsweise durch den Einbau von aufblasbaren Zwischenböden auf Hartdächern, die eine Eisschicht dort lösen können.

    Und was wird Autofahrern geraten, die gefährdet werden? Ausreichend Abstand einhalten, meint Arnold. Und zwar schon dann, wenn erste kleinere Eiskristalle auf die Windschutzscheibe geschleudert werden. Denn sie seien Vorboten größerer Platten. Normalerweise fallen diese 20 bis 50 Meter hinter dem Lastwagen auf die Straße. Ausweichmanöver sind daher schwierig und gefährlich, da die Eisgeschosse schnell die Richtung ändern, sagt Arnold.

    Auch Wegst rät zu Aufmerksamkeit: Wenn man tatsächlich durch umherfliegende Eisplatten in Gefahr gebracht worden ist, sollte man sich das Kennzeichen des Lastwagens notieren und der Polizei melden.

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