Mähroboter sind in deutschen Gärten keine Seltenheit mehr. Jetzt warnt der Landesbund für Vogelschutz (LBV) jedoch vor dem Einsatz solcher selbststeuernder Rasenmäher. Blühpflanzen, Insekten, Amphibien, Spinnentiere und auch kleine Säugetiere hätten es sehr schwer, im Garten zu überleben, so der LBV in einer Pressemitteilung: "Die Artenvielfalt hat in Robotergärten keine Chance". Dabei gehören Gärten mittlerweile zu den letzten verbliebenen Rückzugsflächen für Igel und andere Wildtiere.
Igel in Gefahr
Besonders gefährdet durch die Mähroboter: Igel. Sie fliehen bei Gefahr nicht, sondern rollen sich zusammen. Eine Nachfrage des LBVs bei vielen Igelstationen bestätigt das. Der Zulauf stark verletzter Igel durch elektrische Gartengeräte ist parallel zu den Verkaufszahlen der Mähroboter angestiegen. Außerdem entziehen die Mähroboter dem Igel auch seine Nahrungsgrundlagen. Dadurch müssen Igel gefährlichere und längere Wege bei der Nahrungssuche zurücklegen oder sie können sich nicht genügend Fettreserven für ihren Winterschlaf anfressen.
Mit dem Mäher direkt ins Schlafzimmer
Freischneider und Fadenmäher sind für Igel und andere Gartenbewohner sogar noch gefährlicher als Mähroboter. Mit diesen motorisierten Sensen werden Rasenkanten und das Grün unter Büschen und Hecken geschnitten. Damit wird direkt in das "Schlafzimmer" von Igel und Co. gemäht, so der LBV. "Hierbei weisen die Hersteller aber nur mangelhaft auf diese Gefahren hin", beklagt die LBV-Igelexpertin Martina Gehret.
Was kann man tun?
Der LBV appelliert daher zu "mehr Mut zur Wildnis im Garten". Man solle auch einfach mal den Mäher im Schuppen stehen lassen. Das bringe nicht nur mehr Freizeit, sondern auch mehr Artenvielfalt in den Garten. "Wer dennoch mähen möchte, sollte vorab unter Hecken und Büschen kontrollieren, ob sich nicht ein Wildtier diesen Ort als Schlafplatz ausgesucht hat“, rät Gehret.