Gemischte Kunden-Reaktionen: Ist Urlaub in Ägypten noch sicher? Das sagen Reisebüros aus dem Allgäu

3. November 2023 09:41 Uhr von Erik Perrey
Grenzübergang Rafah
Soldaten der ägyptischen Armee stehen am Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gaza-Streifen. Einige Oberallgäuer fürchten um ihre Sicherheit in dem beliebten Urlaubsland.
Gehad Hamdy

Trotz des Gaza-Kriegs sei die Gefahr bei Reisen ans Rote Meer nicht gestiegen. Doch einige Kunden stornieren ihren Ägypten-Urlaub lieber. Wann das gratis ist.

 

Bereits vor dem Angriff der Hamas auf Israel galt Ägypten als unsicheres Reiseziel. Die aktuelle Krisenlage im Gaza-Streifen, die die Nachrichten dominiert, ruft Touristen die eventuellen Gefahren in dem benachbarten Staat aber nochmals in ihr Bewusstsein.

Das Auswärtige Amt hat eine Teilreisewarnung für Ägypten ausgesprochen und rät, auf Reisen in den Norden der Sinai-Halbinsel, der an das Krisengebiet grenzt, zu verzichten. Oberallgäuer Reisebüros berichten, wie ihre Kunden mit den Geschehnissen umgehen.

Gaza-Krieg: Sofort-Stornierung oder entspannte Reaktion

"Die Reaktionen könnten unterschiedlicher nicht sein", sagt Alexander Huber, Inhaber von "In Via Reise & Kreuzfahrt" in Burgberg. Es gebe Kunden, die - unabhängig davon, ob sie nach Kairo oder ans Rote Meer reisen wollten - auf eigene Kosten alles sofort stornieren. Andere hingegen seien ganz entspannt. "Ägypten war noch nie sicher und wird wohl nie sicher werden", sagt Huber. Das müsse den Urlaubern beim Buchen klar sein.

Das Reisebüro stehe stets in Kontakt mit den Reiseveranstaltern vor Ort und werde über Sicherheitsvorkehrungen informiert. "Ägypten ist für Touristen nicht unsicherer als vorher", sagt Huber im Hinblick auf den Gaza-Krieg.

Bisher nur positive Rückmeldungen von Ägypten-Urlaubern

Bisher habe es nur positive Rückmeldungen aus den Urlaubsgebieten in Ägypten gegeben, berichtet Franziska Krach vom "Oberallgäuer Reisebüro" in Immenstadt. Falls Gefahr für Reisende drohe, schalte sich das Krisenmanagement der Veranstalter sofort ein und reagiere. "Es wird alles laufend überwacht", sagt Krach. Immer mehr Kunden rufen im Reisebüro an und fragen, ob sie noch sicher nach Ägypten fliegen können.

Es habe zwei Absagen für Optionsbuchungen gegeben, aber noch keine Stornierungen. Marsa Alam und Hurghada am Roten Meer seien ohne Gefahr weiterhin ganz normal bereisbar, sagt Krach.

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Benno Schwinghammer, dpa

Kritische Nachfragen von Kunden aus dem Allgäu

Auch im Reisebüro Hölzler in Oberstaufen werde von der Kundschaft zum Ziel Ägypten kritisch nachgefragt, sagt Inhaberin Sabine Hölzler-Guggemoos. Reiserücktritte habe es noch nicht gegeben. "Die Grenzen sind gesichert und die Ägypter sehr engagiert", meint Hölzler-Guggemoos. Falls etwas passiert, würden die Urlauber sofort informiert.

Das Auswärtige Amt rät auf seiner Homepage auch außerhalb der Sinai-Halbinsel, Demonstrationen oder größeren Menschenansammlungen im öffentlichen Raum - wie etwa nach Freitagsgebeten vor Moscheen - fernzubleiben.

Zudem wird dort weiter landesweit vor Terroranschlägen gewarnt - wie 2019 als bei einem Autobomben-Anschlag im Zentrum von Kairo 20 Menschen starben. Die Sicherheitslage in Ägypten sei dennoch insgesamt weiterhin stabil und ruhig.

Ein kostenfreier Reiserücktritt ist erst möglich, wenn das Auswärtige Amt eine offizielle Reisewarnung ausspricht.

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