Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Gastronomen-Leben fängt mit 70 noch einmal an

Allgäu

Gastronomen-Leben fängt mit 70 noch einmal an

    • |
    • |

    Oberstdorfer Ehepaar fühlte sich als Ruheständler nicht wohl Oberstdorf (jst).Über welches Geschenk freut sich ein Mann, der noch vor nicht allzu langer Zeit beinahe ein Jahr im Krankenhaus lag und heute seinen 70. Geburtstag feiert, am meisten? Über die wieder gewonnene Gesundheit natürlich. Und darüber, dass er in diesen Tagen beruflich neu durchstartet! Der bekannte Oberstdorfer Gastronom Alfred Weiler wills noch mal wissen. Zusammen mit seiner vier Jahre jüngeren Frau Ines eröffnete er im Dorfzentrum einen Landgasthof mit 95 Restaurantplätzen und 24 Hotelbetten. In diesem Alter wäre das vielleicht nicht ungewöhnlich, ginge es nur um eine Kapitalanlage. Doch das war für die Weilers nicht ausschlaggebend, als sie sich entschlossen, den vor zehn Jahren begonnenen Ruhestand jetzt zu beenden: Wir kommen einfach von der Arbeit in der Gastronomie nicht los, sagten sie sich, als kürzlich der Vertrag mit ihrem Pächter auslief. Der Metzgermeister Alfred Weiler, Neffe der Skispringer-Legende Sepp Weiler, wollte unbedingt wieder fürs eigene Restaurant seine Wurstspezialitäten herstellen, und Ehefrau Ines freute sich, im Service und hinter der Theke schaffen zu können. Wenn Gäste sich bei uns wie zu Hause fühlen, dann ist das für uns das Schönste.

    Seit 1957 übrigens. Denn nach ihrer Hochzeit übernahmen sie in Burgberg den Löwen, gründeten später eine Metzgerei, um ab 1968 den Landgasthof Weiler zu betreiben. Den verpachteten sie 1991; aber das Rentnerdasein behagte ihnen nicht so recht. Alfred und Ines halfen ihrem ältesten Sohn Lucki aus, der in Fischen das Kurhaus Fiskina leitet. So richtig zufrieden sind wir aber jetzt erst wieder in unserer neuen Selbstständigkeit. Mit Wilhelm Grün engagierte das Ehepaar Weiler einen Koch, der vor knapp 20 Jahren zu den Mitbegründern des deutschen Küchenwunders im Allgäu zählte, wie es damals in den Restaurantführern hieß. Weshalb auf der Speisekarte neben heimischen Spezialitäten auch gebratene Gänsestopfleber-Terrine mit Calvados-Apfelscheiben steht. Was dem 70-jährigen waschechten Oberstdorfer Alfred Weiler besonders am Herzen liegt: Alle, die wir Touristen und Einheimische bewirten, sollten uns jeden Tag neu auf Produkte aus unserer Region besinnen. Kein Wunder, dass Sohn Toni, der Landwirt, einer der wichtigsten (Fleisch)-Lieferanten ist

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden