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Gartenzwerge dienen als Blickfang

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Gartenzwerge dienen als Blickfang

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    Von Hans-Christian Rudolf Ofterschwang-Muderbolz Eben noch späht der Gartenzwerg entspannt über die Hecke aus frischen Tannenzweigen. Doch schon in der nächsten Sekunde wird er von wirbelnden Pferdehufen in den Sand geschleudert. Mit Bäumchen, Zwergen, Fröschen und Störchen aus Plastik liebevoll dekoriert, erinnert der Hindernisparcours in der Reithalle des Reitvereins Oberallgäu in Muderbolz (RVO) an eine Märchenbahn auf dem Rummelplatz. Christof Gentner, Trainer der Vielseitigkeitsreiter und seit 18 Jahren Pächter des Reitstalls, hat rund 20 Hindernisse in der Halle aufgebaut, damit neben Dressur und Springen auch der Geländeritt im Winter trainiert werden kann. Die Oberallgäuer Vielseitigkeitsreiter sind grundsätzlich beim Geländereiten benachteiligt, weil sie im Gegensatz zur Konkurrenz aus dem Flachland im Sommer nicht auf großen Flächen das Galopptraining absolvieren können. Das von der Natur aufgezwungene Handicap wollen sie zumindest teilweise mit dem Indoor-Training im Winter ausgleichen. Daher wird Gentner an insgesamt vier Winterwochenenden mit Hilfe eines Radlagers die aus Baumstämmen, Telefonmasten, Eisenbahnschwellen und Gartenbänken selbst zusammengebauten Hindernisse in die Reithalle transportieren. Weil in den letzten Jahren die technischen Anforderungen beim Geländeritt kontinuierlich gestiegen sind, hat das Hallentraining noch einen weiteren Vorteil, erklärt Gentner: Während man früher einfach große Hindernisse irgendwo in die Wiese gestellt hat, werden die Sprungkombinationen der Parcours heute immer anspruchsvoller. So können die Oberallgäuer in der Halle technisch anspruchsvolle Sprungkombinationen trainieren, während die anderen Vereine diese Möglichkeit im Winter oft nicht haben.

    Das Galopptraining kommt für uns dann allerdings erst im Frühjahr dazu, ergänzt der Trainer. Eulenloch und Schweinestall Die wuchtigen Hürden, deren Anordnung Christof Gentner zunächst auf einem Blatt Papier entwarf, tragen phantasievolle Namen wie Eulenloch oder Schweinestall. Mit Gartenzwergen sind sie nicht nur aus ästhetischen Gründen geschmückt, sondern sie dienen auch dazu, die Pferde an optische Reize aller Art zu gewöhnen. Dabei dienen die großen Gartenzwerge auch als Blickfang für die Pferde und grenzen die Hindernisse nach den Seiten hin ab. Letztes Jahr trainierten die Muderbolzer zum ersten Mal erfolgreich den Geländeritt in der Halle. Heuer sind 18 Reiter von Bad Wörishofen bis Oberreute mit von der Partie. Neben erfahrenen Turnierreitern versuchen sich auch Neulinge an dem Parcours, auf dem die Pferde rund einen Kilometer galoppieren können, ohne zwei Mal über dasselbe Hindernis zu springen. Die Vielseitigkeits-Gruppe des RVO wurde vor vier Jahren gegründet. Seitdem feierte sie einige Erfolge. So gewannen die Oberallgäuer bei der diesjährigen Schwäbischen Meisterschaft in Mertingen drei von sieben möglichen Medaillen. Eva Gramlich siegte bei den Junioren, während Felicitas Herz Vizemeisterin bei den Senioren wurde und Christof Gentner die Bronzemedaille gewann.

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