Bei der Kreisfachberatung häufen sich die Anfragen von Gartenbesitzern, die von einem Massenbefall mit Gartenlaubkäfern an ihren Rosen und Obstbäumen berichten. Schon im vergangenen Jahr war ein auffallend starker Befall dieser Käfer im Ostallgäu aufgetreten. Die Bekämpfung dieser Schädlinge gestaltet sich wegen ihrer Biologie sehr schwierig: Möglich sind Pheromon- oder Trichterfallen, das Ausbringen von Fadenwürmern sowie natürliche "Helfer" wie Vögel und Kleinsäuger in naturnahen Gärten.
Die Entwicklung des Käfers verläuft innerhalb eines Jahres, das heißt, es gibt jährlich eine Generation. Ab Ende Mai, je nach Witterung, schlüpfen die ersten Käfer und es findet unmittelbar eine erste Begattung statt. Darauf erfolgt sofort eine erste Eiablage. Erst danach fliegen die Käfer Futterpflanzen an und die Folge ist der so genannte Reifungsfraß, an welchen sich eine weitere Eiablage anschließt. Die nach circa drei Wochen aus den Eiern schlüpfenden Larven fressen die Wurzeln von Gräsern, was dazu führt, dass größere Rasenflächen oder auch Sportplätze wie vertrocknet aussehen und sich die Rasenflächen ohne Wurzeln vom Boden abheben lassen.
Friedericke Scharpf, Gartenfachberaterin am Landratsamt, erläutert zur Bekämpfung: "Eine umweltgerechte Bekämpfung der Larven ist mittels so genannter Nematoden (Fadenwürmern) möglich, die mit der Gießkanne auf den Rasen ausgebracht werden. Diese Fadenwürmer befallen die Larven und töten sie ab." Diese Methode kann von Juli bis September durchgeführt werden. Die Nematoden sind im Gartenfachhandel erhältlich. Daneben gibt es so genannte Pheromon- oder Trichterfallen, die die Käfer mittels eines Lockstoffes anziehen.
Allerdings sind diese Fallen eher dazu geeignet, ein Vorhandensein des Käfers anzuzeigen und können nur bedingt zur Reduzierung des Schädlings beitragen. Die Käfer können auch mechanisch abgesammelt und vernichtet werden.
Scharpf weist darauf hin, dass dies ebenfalls zu einer Reduktion der Käfer führt, die erste Eiablage dann aber bereits stattgefunden hat. In naturnahen Gärten ist die Chance groß, dass die Larven - im Gegensatz zu den Käfern - von Vögeln und auch Kleinsäugern gefressen werden, was zu einer gewissen Reduzierung des Befalls beiträgt. (az)
Für weitergehende Fragen steht die Fachberatung des Landratsamtes Ostallgäu unter der Telefonnummer 08342/911-380 allen Interessierten zur Verfügung.