Es sollte die einfachste aller Lösungen sein: Der Umzug der Gästeinformation ins Kurhaus. Hier ein leer stehendes großes Kurhaus, für das man keinen Pächter findet - Da eine Gästeinformation und Kurverwaltung in beengten Räumen am Bauernmarkt. Bringt man beides zusammen: Ein Synergieeffekt. Doch jetzt scheiden sich die Geister an den Kosten. Im Rahmen der Haushaltsberatungen (Bericht folgt) stellte das Ingenieurbüro Alpstein aus Immenstadt fix die ersten Planungen vor: Über eine Million Euro stehen zu Buche.
"Ich bin erschrocken über die Zahlen. Das sind ganz andere als zuletzt", sagte Gemeinderat Eric Beißwenger (Parteilose Wähler Unterjoch). In den Vorberatungen zum Haushalt waren es noch 700000 Euro. Er regte an, auf die Bürger zuzugehen und sie an der Entscheidung zu beteiligen. Zweiter Bürgermeister Hans Heim, der die Sitzung für den erkälteten Rathauschef Adalbert Martin leitete, versprach eine öffentliche Diskussion im Kurhaus: "Wenn sich die Bürger dagegen entscheiden, dann haben wir einen schönen Puffer im Budget." Die Kosten seien laut Ingenieurbüro so sehr gestiegen, weil über 1200 Quadratmeter neu beplant werden müssten. Außerdem sei die Elektrik im Haus veraltet und müsse komplett neu verlegt werden.
Die Tourismusreferentin im Rat, Martina Hölzl (CSU), die Mitglied eines eigens für den Umzug ins Kurhaus gebildeten Gremiums ist, fühlte sich übergangen. "Mir kommen hier Fragezeichen. Was geschieht jetzt mit dem Schnetterhafen? Ich war nicht mehr involviert." Zweiter Bürgermeister Hans Heim beschied die Anfrage zur Zukunft des Cafés im Kurhaus kurz und knapp: Der Schnetterhafen sei nicht autark zu bewirten. Beißwenger forderte zwei weitere Sitzungen zum Thema: Eine beratende mit Bürgerbeteiligung und eine entscheidende. "Ich bin für Transparenz."
Bürgermeister Martin stellte klar: "Niemand wird übergangen.
Wir entscheiden hier über Haushaltszahlen und das heißt: Wollen wir den Umzug überhaupt?" Er riet den Räten das Thema nicht zu verkomplizieren und hatte damit zunächst das letzte Wort.