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Gäste kommen trotz Krise und Wetter

Oberallgäu

Gäste kommen trotz Krise und Wetter

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    Aprilwetter im Juli - Immen wieder Wolken, Regen und kühle Temperaturen. Nicht gerade optimale Voraussetzungen, Gäste von einem Aufenthalt im Oberallgäu zu überzeugen. Dennnoch geben sich die Tourismus-Verantwortlichen in der Region optimistisch.

    "Die Allgäu-Urlauber sind an wechselhaftes Wetter gewöhnt", sagt Dieter Kraus von der Tourist-Information in Wertach. Gerade auf langfristige Buchungen habe das Wetter daher keine Einflüsse. Die kurzentschlossenen Urlauber ließen sich eher von schlechten Wettervorhersagen abhalten. In Wertach sind die Gästezahlen im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant, allerdings sind die Buchungen leicht rückläufig. Den Grund dafür sieht Kraus in der derzeit unsicheren wirtschaftlichen Lage. "Wenn viele Leute sich Sorgen um ihre Arbeit machen müssen, geht das natürlich nicht spurlos an uns vorbei", sagt Kraus.

    Der Krise trotzen

    Die Hoffnung der Krise trotzen zu können, hat man in Oberstaufen noch nicht aufgegeben. "Wir haben bis Mai ein Gästeplus von 2,19 Prozent", sagt Benjamin Buhl von Oberstaufen Tourismus. "Wenn das Wetter in den nächsten Monaten mitspielt, können wir sicher auch am Ende des Jahres ein Plus halten", sagt er. Von den Niederschlägen sei man als Wanderregion aber durchaus abhängig. Die positive Entwicklung der Gästezahlen führt Buhl auf das Pauschalangebot "Oberstaufen Plus" zurück.

    "Die Gäste wollen gerade in finanziell unsicheren Zeiten ihre Kosten vor dem Urlaubsantritt genau kalkulieren können", bestätigt auch Anne Riedler von Tourismus Oberstdorf. In der Marktgemeinde hätten vor allem die Betriebe, die das Paket "Bergbahnen-Inklusive" anbieten, mehr Gäste als in den Vorjahren zu vermelden.

    Der Zeitpunkt in der Saison sei allerdings zu früh, um ein Fazit zu ziehen. "Den Tourismus trifft eine Krise immer mit einer gewissen Verzögerung." Das Wetter sei vor allem deswegen von Bedeutung, weil die Gäste immer kurzfristiger buchen würden.

    Das Wetter spielt keine Rolle

    Auch Max Hillmeier, Kurdirektor in Bad Hindelang registriert "sehr spontane" Urlauber. "Die Leute rufen heute an, kommen morgen oder sind sogar schon da", erzählt der Kurdirektor. Von Krise sei in Bad Hindelang allerdings keine Spur. Es herrsche eine sehr rege Nachfrage, das Wetter spiele keine Rolle. Es gebe ja auch genügend Schlechtwetter-Alternativen wie Freizeitbäder, Museen oder den Hallenspielplatz "Allgäulino" in Wertach. Trotz des schlechten Wetters flüchten die Oberallgäuer nicht in die Ferne.

    Die Reisebüros in der Region verzeichnen eine stagnierende Buchungslage. Die Wirtschaftskrise veranlasse die Leute zum Sparen und da sei als erstes der Urlaub dran, sagt Christoph Waibel vom Reisebüro Waibel in Fischen. Susanne Krach vom Oberallgäuer Reisebüro in Immenstadt spürt einen Rückgang bei den Buchungen. "Wir hoffen jetzt auf viele kurzfristige Reservierungen vor den Sommerferien" sagt sie. In der Zeit um Pfingsten sei noch alles normal gewesen, erst danach habe sich die Lage verschlechtert. Vor allem die Buchungen von Familien seien ausgeblieben, erklärt Krach.

    Schuld sei die Verunsicherung der Menschen durch die schlechte wirtschaftliche Lage. "Das schlechte Wetter veranlasst die Leute eher in den Urlaub zu fahren", sagt Thomas Engel vom Reisebüro Alpenvogel in Sonthofen. Deswegen rechnet der Reiseunternehmer mit kurzfristigen Buchungen im August. Vor allem Mallorca und die Türkei stünden dann traditionell ganz vorne in der Gunst der Oberallgäuer. Weniger Regen erscheint ihnen dort sicher.

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