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Gabriel: Aussiedlung

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Gabriel: Aussiedlung

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    steht auf der Kippe Wasserwirtschaftsamt wirft Firma illegale Verfüllung vor. Von Melanie Weisgerber Buchloe Das groß angelegte Entwicklungskonzept der Buchloer Firma Gabriel, zu dem die Auslagerung des Betriebes von der Innenstadt ins Gewerbegebiet an der Winkeläckerstraße gehört, stockt. Das Wasserwirtschaftsamt wirft dem Unternehmen vor, in einen Grundwassersee beim firmeneigenen Kieswerk illegal ungeeignetes Material gekippt zu haben. Wolfgang Gabriel gibt zu, keine Genehmigung für die Verfüllung eingeholt zu haben, doch sei nur 'unbedenklicher' Almkalk verbuddelt worden. Sollte er gezwungen werden, diesen wieder komplett zu entfernen, werde er nicht aussiedeln, droht der Unternehmer.

    Gabriel ist ziemlich sauer und spricht von 'staatlicher Regulierungswut', die ein Projekt behindere, das auch der Stadtentwicklung gut tun würde. Seit drei Jahren arbeite die Firma nun schon an dem Entwicklungskonzept für Kieswerk und Baugeschäft. Es sieht ­ abgesehen vom Kiesabbau bei Jengen ­ eine Konzentration der Firmentätigkeit im Buchloer Westen vor (Grafik) und wird laut Gabriel bis zu 4,5 Millionen Euro verschlingen.

    Doch nun droht der Unternehmer damit, das Ganze abzublasen und mit Verwaltung, Werkstätten und Fuhrpark auf dem Gelände in der König-Rudolf-Straße zu bleiben.

    Knackpunkt ist eine ehemalige Müllkippe beim Kieswerk im Westen der Stadt, die Gabriel von der Gemeinde Wiedergeltingen gekauft hat und als Lagerplatz für Kies und Sand nutzen möchte. Auf dieser etwa 20 000 Quadratmeter großen so genannten Altlastenverdachtsfläche befindet sich ein Grundwassersee, der bereits teilweise verfüllt wurde ­ nicht nur ohne wasserrechtliche Genehmigung, sondern laut Wasserwirtschaftsamt obendrein mit Material, das dort nichts zu suchen hat.

    Um was es sich dabei konkret gehandelt haben soll, war nicht zu erfahren. Eine Sprecherin des Wasserwirtschaftsamtes erklärte gestern lediglich, Mitarbeiter der Behörde hätten 'durch Zufall etwas gesehen'. Generell seien beim Verfüllen von Grundwasserseen ­ was nach neuesten Vorgaben des Umweltministeriums ohnehin nur in absoluten Ausnahmefällen erlaubt ist ­ strengste Auflagen einzuhalten. Werde wie in diesem Fall bedenkliches Material verwendet, 'muss es wieder raus'. Das Wasserwirtschaftsamt habe eigene Untersuchungen durchgeführt, die ergaben, dass die gefundenen Stoffe 'von neu eingebrachtem Material' und nicht vom Hausmüll stammen, der früher dort abgelagert wurde.

    Gabriel seinerseits glaubt nun, dass die Behörde ihn im Verdacht hat, mit Erdaushub vermischten Bauschutt verbuddelt zu haben. Dieser sei auf dem Gelände aber nur zwischengelagert worden. Erschwerend kommt für die Firma hinzu, dass die Wasserfläche samt Bepflanzung vom Landesamt für Umweltschutz als Biotop kartiert wurde, was Wolfgang Gabriel aber nicht gewusst haben will. Die Auseinandersetzung um die illegale Verfüllung führte auf jeden Fall bereits bis vor den Staatsanwalt. Das Strafverfahren sei jedoch wegen 'geringer Schuld' gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt worden, heißt es im Landratsamt. Gabriel hat den Behörden mittlerweile angeboten, dort auszubaggern, wo das Wasserwirtschaftsamt konkret schädliche Materialien vermutet. Dass er generell alles entfernt, was er dort verfüllt hat ­ seiner Aussage nach war dies Almkalk, der beim Bau der Nordtangente anfiel ­ sei aufgrund der Bodenbeschaffenheit nur mit größtem technischen Aufwand möglich und deshalb 'unbezahlbar'. Nun hofft der Buchloer Unternehmer auf ein klärendes Gespräch mit dem Landratsamt, das ihm für nächste Woche angekündigt worden sei.

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