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Fußbodenheizung für Brakel-Hühner

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Fußbodenheizung für Brakel-Hühner

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    Rügen/Boos-Reichau (fk). - Fußbodenheizung für den Winter, Lüftung für den Sommer, separate Räume für die Bereiche Wohnen, Arbeiten und Schlafen und dazu noch eine automatische Regelung der optimalen Luftfeuchtigkeit. Diesen Service genießen im Booser Ortsteil Reichau nicht die Familienmitglieder, sondern das Federvieh von Hubert Spöcker: Neben vielen Preisen auf europäischen Ausstellungen ist der 54-jährige Vorarbeiter jetzt in Bergen (Rügen) für seine Verdienste um den Erhalt der gefährdeten Hühner-Haustierrasse 'Brakel-Gold' vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft mit der silbernen Staatsmedaille ausgezeichnet worden. Die Wände des Wohnzimmers der Familie Spöcker sind voll mit herausragenden Auszeichnungen. Laut Hubert Spöcker kommt dieser Erfolg nicht von ungefähr - viel Arbeit und ein erfahrenes Züchterhändchen seien genauso erforderlich wie die optimale Haltung der Tiere und das viel besagte Quäntchen Glück. Seit 15 Jahren kümmert sich die Familie um die intensive Zucht der Geflügelsorte 'Brakel-Gold'. Drei Stämme mit je einem Hahn und acht bis zehn Hennen der vom Aussterben bedrohten Rasse bilden die Grundlage für die Zuchtarbeit. 200 bis 300 Eier werden im Laufe der Brutsaison gesammelt und bei 37,7 Grad und 96 Prozent Luftfeuchtigkeit 21 Tage lang bebrütet und täglich zweimal gewendet. Licht, Luft und Wärme werden per Zeitschaltuhr geregelt. Der männliche Nachwuchs bekommt sogar 'Einzelzimmer mit eigenem Auslauf', wie Spöcker sagt. Tiere mit kleineren und selbst unscheinbaren 'Fehlern' in Federkleid, Zeichnung oder Kamm werden auf Kleintiermärkten verkauft. Nur die exklusive 'Spitzenware' darf im Einzelabteil den weiten Weg zu Ausstellungen in ganz Europa antreten.

    Schließlich kostet dort jedes Tier erhebliches Standgeld. Zum Erhalt der Hühnerrasse sei der Besuch der Ausstellungen jedoch von existenzieller Bedeutung. Mit seiner Brakel-Zucht ist Spöcker im Jahre 2000 erstmals sogar 'Europameister' geworden. Die derart prämierten 'Spitzen-Gockel' brachten ihm bis zu 100 Euro ein, eine Spitzenhenne rund die Hälfte. Die meisten Tiere wechseln in Reichau den Besitzer. Für gute Züchter sei da kein Weg zu weit, sagt Spöcker. Um den Erhalt der Rasse weiter zu fördern, gibt der stellvertretende Vorsitzende des 'Sondervereins der Brakel-Züchter Deutschlands' an andere Züchter auch mal Eier und Tiere ab. Außerdem interessieren sich viele auch für Haltung und das 'Drumherum': Wie eine Schrebergarten-Siedlung mit zahlreichen Gartenhäuschen sieht der Zuchthof aus. Als Schriftführerin des Geflügelzuchtvereins Babenhausen ist auch die 44-jährige Gertraud Spöcker fest in die Zucht integriert. Und wenn beide wieder einmal unterwegs zu einer Ausstellung sind, übernimmt Tochter Petra. i Weitere Informationen gibt es im Internet unter www. brakelhuehner. de oder per E-Mail an hubert@spoecker. de

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