Österreichische Rowdys randalieren auf Bodensee. Von Etienne le Maire Lindau/Bregenz Randalierende österreichische Fußball-Fans haben auf einem Fahrgastschiff bei Lindau sich und andere Fahrgäste erheblich gefährdet und großen Schaden angerichtet: Unter anderem setzten sie ein Rettungsfloß und eine darüber gespannte Persenning in Brand. Außerdem war dem Steuermann bei Hafenmanövern die Sicht versperrt, weil die Rowdys Pulverfeuerlöscher absprühten.
Vor allem aus Innsbruck angereist waren die rund 200 Fans zum Spiel Casino Bregenz FC Tirol in der österreichischen Bundesliga, das am Samstag um 17 Uhr angepfiffen wurde. Die Fans waren offenbar zu früh vor Ort, fuhren gegen 14 Uhr mit dem Zug nach Lindau und wollten inzwischen großenteils betrunken mit dem Fahrgastschiff MS Schwaben wieder zurück. Vom Bahnhof zum Hafen hatte die Polizei die Fans begleitet hier gab es keine Störungen. Auf dem Schiff wurde der harte Kern, laut Polizei-Sprecher Edmund Martin 30 bis 40 Fußball-Fans, schnell gewalttätig: Kurz nach dem Ablegen gerieten das Floß und die Persenning in Brand. Die Polizei geht davon aus, dass die Fans einen Feuerwerkskörper gezündet hatten. Das Feuer konnte gelöscht werden. Der Kapitän fuhr aber aus Sicherheitsgründen zunächst in den Hafen zurück. Nach dem erneuten Ablegen warfen die Fans Stühle und Rettungsringe über Bord und beschädigten Türen. Im Bregenzer Hafen versprühten sie den Inhalt zweier Pulverfeuerlöscher, sodass dem Steuermann zeitweise die Sicht verdeckt war. Dennoch konnte er ohne Schaden anlegen.
Dem Kapitän gegenüber gab sich ein Mann aus Innsbruck als Organisator der Fanreise zu erkennen. Als Tätergruppe in Betracht kommt laut Polizei der als gewaltbereit bekannte Innsbrucker Fan-Club 'Verrückte Köpfe'. Die Gendarmerie habe in Bregenz zwar Personalien aufgenommen, bestätigte Martin. Aber man sei auf Zeugenaussagen angewiesen, um einzelne Taten von der Brandstiftung bis zum gefährlichen Eingriff in den Schiffsverkehr gezielt zuordnen zu können.