Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Funkenfeuer brennen heuer nicht überall

Allgäu

Funkenfeuer brennen heuer nicht überall

    • |
    • |

    Ostallgäu (fit/oss). - 'Bis jeatzt hot ar no jed's Johr brennt!' Nach anfänglichen Schwierigkeiten beim Anzünden brannte das Rückholzer Funkenfeuer am Sonntagabend schließlich doch. Schuld daran war der Schnee, der auf dem Holz lag, sowie der stürmische Wind, der den Funken nur zögerlich anbrennen ließ. Auch an anderen Orten im südlichen Ostallgäu wehrte sich der Winter dagegen, in Form einer Hexe verbrannt zu werden. In Füssen und Hopferau hatte er damit Erfolg. Wegen des starken Windes sagte der Füssener Trachtenverein 'D' Neuschwanstoaner' das Funkenfeuer im Weidach kurzfristig ab. 'Wir sind hier im Stadtgebiet', so Erwin Reichmann, Vorsitzender der 'Neuschwanstoaner'. Würde durch den Funkenflug irgendetwas passieren oder sich jemand darüber beschweren, 'würden wir nie wieder ein Feuer machen', so Reichmann. Deshalb der Verzicht auch auf den Funkentanz, erklärte man auf Schildern, die am Klosterhof, der Krippkirche und im Weidach am Kurhausrestaurant aufgestellt waren. Dafür aber, so Reichmann, will man dieses Jahr ein Sonnwendfeuer entfachen. Auch die Freiwillige Feuerwehr Hopferau verzichtete angesichts des Wetters darauf, im Ortsteil Schraden das Funkenfeuer zu entfachen. Gebrannt hat es nach einigen Schwierigkeiten dann jedoch in Rückholz, wo traditionell der Heimat- und Trachtenverein das Funkenfeuer ausrichtete.

    Aufgeschichtet wurde der Funken von acht Helfern am Sonntagnachmittag. Parallel dazu machten sich die Frauen daran, den Gästen etwas für das leibliche Wohl anbieten zu können, wie die Funkenkiachla oder zum Aufwärmen einen Glühwein. 45 Minuten dauerte es, bis sich die Flammen bis zur 'Hexe' vorgearbeitet hatten. In Bad Faulenbach und den Schwangauer Ortsteilen brannten die Funken sehr rasch. Zur Gaudi der zahlreichen Zuschauer sorgten sie dafür, dass die aus Stroh und alten Kleidern gebastelten 'Hexen' bald in einem Funkenregen verbrannte. Wortweiser Funkenfeuer Der Funkensonntag ist der erste Sonntag der Fastenzeit. Aus den Bräuchen spricht die Freude über das Ende der kalten Jahreszeit und das sich zeigende neue Wachstum. Der Brauch der Funkenfeuer stammt aus der vorchristlichen Zeit. In Form einer Strohpuppe wird der Dämon Winter mit seinen Plagen und finsteren Gewalten vertrieben. Die Kraft der Sonne soll mit dem lodernden Feuer gestärkt und Unheil abgewendet werden. In manchen Orten ergänzen Funkentänze das Ereignis Funkenfeuer und wird Gebackenes in Form von Funkenkiachle gereicht. Das Funkenfeuer soll übrigens ein Vorzeichen des Jahresverlaufs sein. So soll es viele Kirschen geben, wenn man am Funkensonntag die Sterne sehen kann und langen Flachs, wenn es lange Eiszapfen gibt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden