Immer wenn die Fastenzeit beginnt, werden überall im Allgäu und in anderen Regionen nach Einbruch der Dunkelheit große Stapel aus Holz, Christbäumen und Stroh aufgehäuft. Die Funken erreichen teils eine Höhe von 20 Metern. Ist der Haufen schon vorher fertig, wird er von jungen Männern aus dem jeweiligen Dorf bewacht. Erst am ersten Wochenende der Fastenzeit wird der Funken dann angezündet und abgebrannt. Das ist dieses Jahr am Samstag, den 17. Februar und am Sonntag, den 26. Februar, der Fall. Bei dem Spektakel treffen sich die Allgäuer dann zum gemütlichen Beisammensein, auf einen Glühwein und ein Funkenküchle.
Funkenfeuer: Brauch geht auf heidnische Tradition zurück
Obwohl der Brauch sehr alt und früh belegt wurde, ist der genaue Ursprung unklar. Die meisten Wissenschaftler halten ihn für ein Überbleibsel des heidnisch-germanischen Brauchtums, um den Winter zu vertreiben. Die Puppe, die "Funkenhexe", die an einer Stange über dem Feuer baumelt, muss dabei brennen - so will es die Tradition. Denn sie symbolisiert den Winter, der dem Frühling weichen soll.
Die "Funkenhexe" - Ein Überbleibsel der Vergangenheit?
Ob dieser alte Brauch der Funkenhexe, der in Ortschaften wie Altusried oder Lauben mit einem recht furchteinflößenden Ritual abgehalten wird, überhaupt noch zeitgemäß ist, lest ihr hier. In diesen beiden Ortschaften wird die Funkenhexe jedenfalls nicht nur als Puppe auf dem Haufen drapiert, sondern schon vorher in einem vergitterten Wagen schreiend zum Funken gefahren.
Die Funkenfeuer 2024 im Allgäu
Wo genau es im Allgäu am Wochenende überall Funkenfeuer gibt, und wann es in den jeweiligen Orten soweit ist, lest ihr hier auf allgäuer-zeitung.de.
Funkenfeuer sind Brauch im schwäbisch-alemannischen Raum
Der allgemeine Brauch des Funkenfeuers jedoch wird heute vor allem im schwäbisch-alemannischen Raum, also im Allgäu, Oberschwaben, Schwarzwald, Vorarlberg, Liechtenstein, Schweiz, sowie im Tiroler Oberland und Vinschgau gefeiert. Feuer am Funkensonntag gibt es aber auch in Franken, Thüringen, Frankreich, Luxemburg und in Belgien.