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Für Oberbürgermeister hat sich Fall Baumgardt erledigt

Kempten

Für Oberbürgermeister hat sich Fall Baumgardt erledigt

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    Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer sieht auch nach dem Offenen Brief von 350 Theaterunterstützern keinen Anlass, mit dem 2010 scheidenden Direktor Peter Baumgardt Gespräche über eine Verlängerung seines Engagements zu führen. "Baumgardt und die Stadt haben einvernehmlich beschlossen, keinen gemeinsamen Weg nach dem Mai 2010 zu beschreiten", antwortete Netzer dem Brief-Initiator Dr. Alfred Huber.

    Baumgardt habe in den - gescheiterten - Gesprächen ein Konzept vorgelegt, das nach Berechnungen der Stadt einen weiteren Zuschuss von 150000 bis 200000 Euro von der Stadt an das Theater bedeuten würde, so der OB. "Wir können dieses Mehr an Steuergeldern nicht aufwenden."

    Gleichzeitig betonte der Oberbürgermeister erneut, dass er und die gemeinnützige Theater gGmbH den eingeschlagenen Weg weiter gehen und die erreichte Qualität im Theater in Kempten (TiK) halten wollen. "Wir sind überzeugt, in der Theaterlandschaft wieder eine/n engagierte/n Theaterdirektorin/Theaterdirektor zu finden, die/der unser wunderschönes Haus mit Leben erfüllt und engagierte, begeisternde, auch Diskussionen auslösende Theaterarbeit erfolgreich betreibt."

    Zugleich schlug OB Netzer Huber vor, bei der Beschaffung von Geldern für das Theater tätig zu werden. "Vielleicht schaffen Sie es, im Kreis der Theaterbgeisterten im Allgäu zusätzliche private Geldmittel zu akquirieren."

    Baumgardt: Ich bin überwältigt

    Theaterdirektor Baumgardt teilte auf Anfrage unserer Zeitung mit, er sei weiterhin für Gespräche mit der Stadt offen. "Ich habe die Türe nie verschlossen." Er schätze sich zudem über die Unterstützung durch die theaterbegeisterten Bürger sehr glücklich. "Ich bin überwältigt."

    Auf die Frage, ob er seinen Vertrag in Kempten verlängern würde, sofern seine Wünsche erfüllt würden, antwortete Baumgardt nicht direkt. Es gehe darum, Wege in die Zukunft aufzuzeigen und eine Finanzierung zu entwickeln. Zu dem von Netzer genannten zusätzlichen Zuschuss von 150000 bis 200000 Euro könne er nichts sagen, weil er keine Berechnungen angestellt habe. Um das Theater nach seinen Vorstellungen zu betreiben, sei zwar ein "Mehr" notwendig. Aber dies müsse nicht unbedingt eine Erhöhung des Zuschusses bedeuten.

    Unterschrieben haben den Offenen Brief an den OB - wie berichtet - 350 Bürger aus Kempten und Umgebung, aber auch aus dem übrigen Allgäu.

    Darunter sind viele, die direkt mit dem Theater zu tun haben, etwa Regisseur Ulrich Schwab oder Udo Guggenberger, der Vorsitzende der Theater- und Musikgesellschaft. Nicht unterschrieben hat Dr. Franz Tröger, der im TiK die Meisterkonzerte betreut. Das hat zu einem heftigen Streit zwischen Schwab und Tröger geführt, der in Briefwechseln ausgetragen wird.

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