Medaille nicht überraschend Langlauf-Experte: Bis 2005 auch Allgäuer Talente dabei Kempten (khw). Je länger die Olympischen Spiel dauern, desto größer werden die Überraschungen. Siehe Staffel-Gold für die deutschen Langläuferinnen. Die letzte Medaille bei Großereignissen in dieser Disziplin gab es übrigens 1999 bei der Weltmeisterschaft in der Ramsau. Damals war noch die Westallgäuerin Sigrid Wille am Gewinn beteiligt. Sie ist mittlerweile nach berlin gezogen und freute sich über den Erfolg ihrer Nachfolgerinnen am Fernseher: 'Mit Bronze hätte ich schon gerechnet, und als die Russinnen ausfielen, sogar mit mehr. Aber Gold ist schon sensationell. l Ein 'Mit'-Vater des Erfolges: Peter Kösel (51) aus Kempten hatte die deutschen Langläuferinnen 1998 auf dem absoluten Tiefpunkt übernommen: Kein Team bei Olympia in Nagano, Weltcupmannschaft aufgelöst. Drei Jahre lang arbeitete Kösel mit Sachenbacher & Co. als Frauentrainer bzw.
bayerischer Stützpunktleiter. 'Für Insider kam dieser Erfolg nicht so überraschend', sagt der Kemptener, der jetzt wieder für die Talente im Allgäu zuständig ist. Nicole Fessel (Oberstdorf) und Katrin Höfler (Marktoberdorf) hält er für die aussichtsreichsten Kandidatinnen, die bis zur WM 2005 in Oberstdorf den Sprung in die Nationalmannschaft schaffen könnten. l Ein Experten-Tip: Zum Abschluss der alpinen Wettbewerbe fahren die Männer heute ihren Slalom. Frank Wörndl, Silbermedaillengewinner von Calgary 1988 und derzeit als Fach-Kommentator bei 'premiere' im olympischen Einsatz, zu den Aussichten des Kleinwalsertalers Markus Eberle (33): 'Er kann mit zwei guten Läufen vielleicht unter die ersten Acht fahren.'l Ein nostalgischer Rückblick: 1936 in Garmisch-Partenkirchen gab es eine Slalom-Medaille nur in der Verbindung mit der Abfahrt Dieses 'Kombi'-Gold gewann Christel Cranz aus Steibis, mittlerweile 88 und immer noch erfolgreichste alpine Skiläuferin. Deutschlands aller Zeiten. Besonderheit damals: In der Abfahrt stürzte Christel Cranz und musste im Slalom 19 Sekunden aufholen. Andere Probleme hatte der nordisch Kombinierte Hans Rudhart (56) aus Maierhöfen bei seiner einzigen Olympia-Teilnahme. 1968 in Grenoble sprang er Schanzenrekord, weshalb der Anlauf verkürzt wurde und Rudhart in der Endabrechnung auf Rang 27 landete. Franz keller aus Nesselwang gewann Gold und bekam von seiner Heimatgemeinde ein Grundstück geschenkt. l Ein Empfang: Kellers Mitbürger Michael Greis hat in Salt Lake City zwar keine Medaille gewonnen und wird wohl vorläufig auch kein Grundstück bekommen, würdig und herzlich empfangen wird ihn ganz Nesselwang trotzdem: Am kommenden Dienstag um 19 Uhr in der Alpspitzhalle.