Kemptener erreichen als Vizemeister der 2. Bundesliga die Aufstiegsrunde Kempten (wo). Nichts für schwache Nerven war der letzte Wettkampftag der 2. Bundesliga Süd der Schützen in Deggendorf. Steigerte sich die Spannung doch bis auf den Siedepunkt. Die FSG Kempten hatte zwar die SG Endorf mit 3:2 bezwungen, doch um die Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga benötigte sie die Schützenhilfe des Gastgebers, den 'Fröhlichen Berglern' Greising. Dieser tat ihnen den Gefallen und nahm dem Kontrahenten SG Rodach bei der 1:4-Niederlage wenigstens einen Punkt ab. Dieser bescherte der FSG Kempten wie kurz berichtet den zweiten Tabellenplatz und damit den Einzug in die Aufstiegsrunde.
In der ersten Begegnung trafen die Kemptener als Tabellenzweite auf den punktgleichen Drittplatzierten SG Endorf, an dessen Spitze die österreichische Nationalmannschafts-Schützin Monika Haselberger stand. Die etwa 200 Zuschauer boten der Begegnung einen entsprechenden Rahmen. Beeindruckt von dieser Kulisse lieferten sich Alexander Sonner und Monika Haselberger ein packendes Duell. Es stand zwar nicht auf höchstem Niveau, aber es barg viel Spannung in sich. Monika Haselberger ging schließlich als Siegerin hervor. Im zweiten Duell trafen Edi Roth und Walter Beutler aufeinander. Beutler schoss zwar sehr schnell und beendete den Wettkampf in 25 Minuten, was wohl damit zu tun hatte, dass er nach 20 Schuss keine Chance mehr sah, den Punkt zu erringen. Er musste sich Edi Roth beugen. Die Partie zwischen Andrea Heyland und Martin Görgmeier war bis zur dritten Serie ausgeglichen, doch dann schoss Andrea Heyland eine 100er-Serie, übrigens die einzige in Deggendorf, der Martin Görgmeier 'nur' 95 Ringe entgegenzusetzen hatte. So ging dieser Punkt ebenfalls an die FSG Kempten.
Bestes Resultat
Auf Position vier schoss für die Kemptener der bereits zuletzt in Trennfurt überzeugende Hermann Müller gegen die 18-jährige 'Newcomerin' Nicola Bausewein. Mit dem besten Resultat des Tages von 393 Ringen entschied der Routinier den Wettkampf für sich. Auf Position vier hatte sich Marco Dubowy viel vorgenommen. Er hatte allerdings mit dem langjährigen Bayernkader-Schützen Florian Fischer einen unbequemen Gegner. Die Zuschauer im Nacken und den Gegner im Visier begann Dubowy recht ordentlich. Fischer schoss einen Tick schneller und der 17-jährige Kemptener musste immer wieder kontern. Vom Glück verlassen musste sich der bis dahin führende Kemptener letztlich seinem Gegner beugen. Mit dem 3:2-Sieg hatten die Illerstädter den zweiten Tabellenplatz behauptet.
Bangen und zittern
Jetzt fieberten die Kemptener mit den Gastgebern mit, die der SG Rodach unbedingt einen Punkt abnehmen mussten, um sie nicht mehr vom zweiten Platz zu verdrängen und damit den Weg zum Aufstiegskampf frei zu machen. Mit der 1:4-Niederlage taten die Greisinger den Kemptenern den Gefallen und sicherten sich selbst den Klassenerhalt. Damit war beiden gedient.
Am 20. Februar geht es für die FSG Kempten gegen die beiden Erstplatzierten der Regionalliga Südwest, den Erstplatzierten der Regionalliga Süd und den Vorletzten der Bundesliga Süd um die beiden freien Plätze in der Bundesliga Süd. 'Schau mer mal', antwortete der Kemptener Coach Georg Roth auf die Frage, welche Chancen er seiner Mannschaft einräumt.
FSG Kempten SG Endorf 3:2 Alex Sonner M. Haselberger 386:389
Edi Roth W. Beutler 391:384 Andrea Heyland M. Görgmeier 386:382 Hermann Müller N. Bausewein 393:376 Marco Dubowy F. Fischer 377:381