Marktoberdorf/Ostallgäu (avu/af). - Der ungewöhnlich frühe Schneefall hat im Ostallgäu zu Behinderungen vor allem auf Nebenstraßen geführt. Durch die Last des nassen Schnees brachen etliche Äste. Ganze Bäume blockierten Straßen. In einigen Landkreisgemeinden fiel zeitweise der Strom aus. Wetterbedingte Unfälle gab es laut Polizei zum Glück nur einen. Gestern beruhigte sich die Lage wieder. Am Dienstagmittag sank das Quecksilber im Thermometer Richtung Nullgrad-Grenze, es begann auch in den niederen Lagen wie im Marktoberdorfer Stadtgebiet zu schneien. Die Folgen des ersten Wintereinbruchs zeigten sich im Verlauf der Nacht. Straßen mussten gesperrt werden, entweder vorsorglich oder weil abgebrochene Äste und umgestürzte Bäume die Fahrbahn blockierten. Nichts ging mehr unter anderem auf der Ortsverbindungsstraße zwischen Eggenthal und Baisweil. Zeitweise gesperrt war auch die Straße zwischen Gennachhausen und Bidingen. Vor allem Waldstrecken wurden laut Polizei vorsorglich für den Verkehr gesperrt, darunter Verbindungen im Sachsenrieder Forst sowie zwischen Obergünzburg und Ebersbach. Dicht war auch der Fahrradweg entlang der B 16 Richtung Biessenhofen. Am gestrigen Vormittag gab in der Dr.-Geiger-Straße in Marktoberdorf ein schwerer Ast unter das Last des Schnees nach, brach vom Baum und begrub zwei Fahrzeuge unter sich. Der Schaden beträgt laut Polizei mehrere tausend Euro. Verzichten mussten die Mädchen und Buben der St. Martin-Schule auf das gewohnte Pausenspiel im Schulhof. Er war gesperrt, nachdem mehrere Äste von den Bäumen gerauscht waren. Am Mittag hatten Bauhof-Mitarbeiter die Schäden beseitigt. Auf die schlechten Witterungsverhältnisse ist ein Unfall auf der B 472 bei Ingenried zurückzuführen. Ein 38-jähriger Mann befuhr die zweispurig in Richtung Marktoberdorf führende Bundesstraße und wollte kurz vor der Abzweigung Krottenhill einen Wagen überholen. Er geriet jedoch bei heftigem Schneetreiben ins Schleudern. Sein Auto berührte den anderen Wagen, woraufhin beide Fahrzeuge von der Straße rutschten. Den Schaden schätzt die Polizei auf 10000 Euro, verletzt wurde niemand. Wetterbedingte Verkehrsunfälle habe es in seinem Inspektionsbereich nicht gegeben, berichtete der Leiter der Polizei Marktoberdorf, Gerhard Kreis. Auch Verletzte durch herabfallende Zweige sind nicht gemeldet worden. Allgemein gilt aber die Warnung vor Spaziergängen im Wald, solange die Gefahr von Schneebruch anhält.
Winterreifen schon gefragt Etliche Haushalte mussten in der Nacht auf Mittwoch auch auf Strom verzichten. Im Bereich der Lech-Elektrizitätswerke (LEW) wurde die Versorgung durch zerstörte Überlandleitungen behindert. Die Stromausfälle hätten zwischen zehn Minuten und zwei Stunden gedauert, so ein Mitarbeiter in der LEW-Bezirksmeisterstelle in Biessenhofen. Betroffen waren nahezu alle Gemeinden. Aus Sicherheitsgründen konnten die LEW-Mitarbeitern erst nicht zu den Versorgungsleitungen im Wald vordringen. Auch die Reifenhändler und Werkstätten in der Region mussten seit gestern einen Ansturm auf Winterreifen bewältigen. 'Der kleine Wintereinbruch hat für Verwirrung gesorgt', sagte ein Mitarbeiter einer Firma. Schaden könne es aber nicht, Winterreifen lieber zu früh als zu spät aufziehen zu lassen.