Alter Film über das Tänzelfest vor 50 Jahren vorgeführt Für einen Kaufbeurer ist das Tänzelfest mindestens genauso wichtig wie Weihnachten. Das findet zumindest Anton Heider, der vielen auch als Kaufbeurer "Nachtwächter" bekannt ist und Interessierte durch die Kaufbeurer Altstadt führt.
Dass das Tänzelfest ein recht zeitloses Phänomen ist, bewies er den Bewohnern des Heinzelmannstifts. Dort präsentierte er zusammen mit Hermann Götzfried, Mitglied des Tänzelfestvereins und begeisterter Tänzelfestfan, einen alten Farbfilm, auf dem mehrere Aufnahmen des Kinderfestes zusammengestellt sind. In 40 Minuten vermittelt der Streifen einen Eindruck, wie Festumzug, Tanz oder der Rummel in den Jahren von 1956 bis 1966 abgelaufen ist. "Es dürfte sich um den ältesten Farbfilm vom Tänzelfest handeln.", meint Götzfried. Ihm wurde der Film aus dem Nachlass von Hannes Schendera zugetragen, der seinerzeit auch ein sehr engagierter Tänzelfestler war. Mit den zum Teil mehr als 50 Jahren, die seit der Entstehung des Materials vergangen sind, haben einige Neuerungen Einzug gehalten, wie der Film belegt. Den Mittelpunkt des Umzuges bildete damals beispielsweise noch nicht der Kaiser Maximilian. Der sei laut Götzfried "nur so mitgelaufen". Viel wichtiger war hingegen der Stauferkönig Konradin, der rund 250 Jahre vor dem Kaiser lebte. "Damals war jeder stolz, der den Konradin machen durfte.", berichtet auch Heider. Eine größere Bedeutung hatten zudem die verschiedenen Tänze. Deshalb mussten auch die Hauptdarsteller noch selbst aufs Parkett. "Heute lässt der Kaiser ja tanzen", schmunzelt Heider.