Nach drei Demonstrationen der Fridays-for-Future-Bewegung in Füssen, hat sich dort Ende August eine Ortsgruppe gebildet. Hauptorganisatorin ist die 16-jährige Michelle Derbach. Sie ist unter anderem auch Vorsitzende der Jusos Ostallgäu. Um sich auch "parteiunabhängig für eine besonders wichtige Sache" wie den Umweltschutz engagieren zu können, habe sie sich für die Gründung der Ortsgruppe entschieden. "Der Klimawandel und die damit verbundene Zukunft der jetzigen und zukünftigen Generationen darf nicht in Vergessenheit geraten", meint die 16-Jährige gegenüber all-in.de.
Forderung: Einrichtung einer Umweltzone
Die Ortsgruppe fordert unter anderem die Einrichtung einer Umweltzone in Füssen. Dazu soll eine Offensive zur Plastikreduzierung bei Restaurants, Eisdielen und Einzelhandelsgeschäfte gestartet werden. "Hier sollte die Freiwilligkeit beim Verzicht auf Plastik im Vordergrund stehen", erklärt Derbach. Neben saubereren Fußgängerzonen hätte die Plastikreduzierung auch einen gewissen Werbeeffekt, ist sich Derbach sicher. Zusätzlich fordert die Ortsgruppe weitere Umweltmaßnahmen wie die Einrichtung von sogenannten City Trees, das sind neuartige bepflanzte Stadtmöbel, die Staub und Abrieb effektiver als Naturbäume filtern. Weitere Forderungen: das Aufforsten von Stadtflächen, die Förderung von Umwelttaxis und die Installation von Umweltampeln. Auch ein vernünftiges Verkehrskonzept für Füssen soll unter der Einbeziehung der Bürger*innen ausgearbeitet werden.
Geplant: Plakataktion am Schloss Neuschwanstein
Ihre ersten Aktionen hat die Ortsgruppe bereits geplant. Am 11. September soll am Schloss Neuschwanstein eine Plakat-Aktion stattfinden. Als Vorbild diene hier die Klimaaktion vom 24. April vor dem Reichstagsgebäude in Berlin, so Derbach. Außerdem werde sich die Ortsgruppe dem globalen Klimastreik am 25. September anschließen. "Wir planen die Veranstaltung als Menschenkette durchzuführen. Der Startpunkt ist am Rathaus in Füssen um 11:55 Uhr geplant."
Weitere Mitglieder gesucht
Momentan haben sich zehn Aktivisten aus verschiedenen Altersgruppen der Ortsgruppe angeschlossen. Derbach hofft, dass in naher Zukunft weitere Menschen der Bewegung beitreten werden. "Je mehr Leute uns unterstützen, desto größer auch die Aufmerksamkeit der unentschlossenen Bürger", so die 16-Jährige. Außerdem werde mit jedem Mitstreiter auch der Druck auf die Verantwortlichen der Stadt erhöht.
Michelle Derbach: "Ich investiere gerne ein bisschen von meiner Freizeit."
Parteiarbeit für die Jusos, Engagement für Fridays for Future und dann gibt es da ja auch noch die Schule: Wie bekommt Michelle Derbach alles unter einen Hut? "Der Arbeitsaufwand wird durch die neue Aufgabe sicher ansteigen, aber weil ich die Politik liebe und mich für den Umweltschutz engagieren möchte bin ich bereit auch ein bisschen von meiner Freizeit zu investieren", sagt sie gegenüber all-in.de. Sicher werde es auch Zeiten geben, wo sie die Aktivitäten zurückschrauben muss, zum Beispiel wenn wieder die Schule anfängt und die Prüfungen wieder beginnen. Aber: "Ich mache das aber sehr gerne, weil es hierbei um die Zukunft meiner und der nächsten Generationen geht", so die 16-Jährige.