Damit hatte wohl im Vorfeld niemand gerechnet: Die American-Footballer der Allgäu-Comets fügten - wie kurz berichtet - dem Regionalliga-Spitzenreiter Kirchdorf Wildcats denkbar knapp mit 14:12 (14:6) die erste Saison-Niederlage zu und bleiben somit im Rennen um die Play-offs zur 2. Bundesliga. 650 Fans im Kemptener Illerstadion wurden Zeuge dieser freudigen Überraschung.
Dass das Spiel für die Comets wegweisend sein würde, war schon vor dem Anpfiff klar. Die Spieler waren sich einig, dass sie nur eine Chance haben würden, wenn sie das bekannt starke Laufspiel der Wildcats stoppen. Und so kam es dann auch.
Zunächst aber gingen die Gäste in Führung. Den Extrapunkt schafften sie zwar nicht, doch sie führten 6:0. Auch danach wollte die Offensiv-Maschinerie der Allgäuer noch nicht rund laufen. Und so verloren sie den Ball wieder an die Kirchdorfer. Doch deren Laufspiel wurde nun des öfteren im Keim erstickt, und so wechselte das Angriffsrecht wieder an die Comets. Nun lief es auch im Angriff besser.
Nach mehreren schönen Läufen und Pässen fand Quarterback Beeler Marsman seinen Kollegen Richard Edens, der dann den Ball zum Ausgleich in der Endzone ablegen konnte. Wie wichtig der Extrapunkt durch Stefan Hafels noch werden würde, wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand.
Schöner Lauf von Conrath
Im zweiten Quarter waren es dann die Hausherren, die dem Spiel den Stempel aufdrückten. Zwar konnten die Wildcats immer wieder Raumgewinne verbuchen, doch in den entscheidenden Situationen war die Comets-Defense hellwach. Mit zwei Balleroberungen kam Kempten wieder ins Spiel - und ließ sich diese Chance nicht nehmen. Mit einem schönen Lauf fand Kevin Conrath eine Lücke in der starken Abwehr der Wildcats und erhöhte auf 13:6. Ein Extrapunkt durch Stefan Hafels brachte die Comets zur Halbzeit mit 14:6 in Führung.
Im dritten Viertel hatten dann wieder die Gäste den besseren Start. Ihr starkes Laufspiel brachte den Touchdown zum 14:12. Der Extrapunkt-Versuch blieb ohne Erfolg, doch die Wildcats versuchten es mit einem weiteren Spielzug, der die wichtigen zwei Punkte zum Ausgleich gebracht hätte. Dieses Vorhaben jedoch wurde von der Comets-Abwehr gestoppt. Nun wurde das Spiel von den Defensiv-Reihen beider Teasm bestimmt. Den Comets wollte auf einmal nichts mehr gelingen und so spielte die Defense fast das komplette dritte Viertel durch. Im vierten Quarter kam noch einmal Spannung auf. Kurz vor der Endzone entschieden sich die Comets für ein Feldtor. Dieses wurde von den Schiedsrichtern zu erst für "gut" befunden, dann allerdings als nicht gültig gewertet. Somit kam Kirchdorf wieder in Ballbesitz.
Lautstarke Fans
Doch nun stand die komplette Tribüne hinter den Comets. Unterstützt von den Anfeuerungen der begeisterten Fans wurden die Kirchdorfer immer wieder in die eigene Hälfte gedrängt. Somit war gegen Ende klar, dass die Kirchdorfer werfen müssen, um noch punkten zu können. Doch wieder war die Defense der Allgäuer hellwach. Dies führte dazu, dass das Angriffsrecht wieder zu den Comets wechselte, die nun die verbleibende Zeit auslaufen ließen und somit den Sieg perfekt machten.
Am kommenden Sonntag (15 Uhr) gastiert Starnberg im Illerstadion.