Aufkirch/Blonhofen (fk). - Die Gründung des Obst- und Gartenbauvereins Aufkirch-Blonhofen vor 100 Jahren war für den jetzigen Vorstand Anlass zu einer Jubiläumsveranstaltung, in der Rückschau gehalten, aber auch auf die Bedeutung von schmucken Gärten für das Ortsbild und darüber hinaus für die Landschaft hingewiesen wurde. Festlich geschmückt mit den Früchten und Blumen des Herbstes bot der Kulturstadl in Blonhofen einen eindrucksvollen Rahmen für diese Jubiläumsveranstaltung, zu der Vorsitzender Anton Dietrich zahlreiche Ehrengäste, aber auch viele Gartenfreunde aus dem Ort und dem Umland begrüße konnte. Landrat Johann Fleschhut überbrachte die Glückwünsche des Landkreises und wies auf den bedeutenden Beitrag der Gartenbauvereine für das Erscheinungsbild des ländlichen Raumes hin. Bürgermeister Manfred Hauser bezeichnete die schmucke Vielfalt der Gärten als freundliches Aushängeschild, das den Charakter einer Gemeinde positiv beeinflusse. Die ursprüngliche Bezeichnung 'Bienen- und Obstbauverein' lasse schon erkennen, dass bei der Gründung vor 100 Jahren vor allem wirtschaftliche Gründe eine Rolle gespielt hätten, so Vereinsvorsitzender Anton Dietrich in seinem Rückblick. Der Ertrag der Bienenvölker und die Versorgung mit Obst seien willkommene Nahrungszufuhren gewesen in einer kargen Zeit. Erst im Laufe der Jahrzehnte trat der wirtschaftliche Aspekt in den Hintergrund. Blumen und Ziersträucher fanden Eingang in den Gärten.
Anfangs 36 Gleichgesinnte Das Programm, das immer wieder aufgelockert wurde von musikalischen Einlagen der Blaskapelle und von Darbietungen des Kirchenchors, setzte dann Herbert Kammerer mit Auszügen aus der Vereinschronik fort. Es waren 36 Gleichgesinnte, die sich im Jahre 1903 zur Gründung des Vereins zusammenfanden. 1908 konnte bereits eine Obstpresse angeschafft werden. Schon während und nach dem Ersten Weltkrieg trugen die ertragreichen Gärten beträchtlich zur Versorgung bei. Im Dritten Reich wurde der Verein in den Dienst der Volksernährung gestellt. Nach den ersten entbehrungsreichen Jahren der Nachkriegszeit begann für den Verein ein neuer Abschnitt. 1956 legte er sich die Bezeichnung 'Obst- und Gartenbauverein' zu. Für die Dorfverschönerung erreichte der Verein 1961 den 3. Platz auf Landkreisebene und 1966 sogar den 1. Platz. Ein weiterer Höhepunkt war 1980 die Krönung eines Blumenkönigs. Kreisvorsitzender Johannes Hofmann steuerte einen kulturhistorischen Beitrag über den Siegeszug des Apfels bei. Aus dem fernen Asien kommend, gelangte diese köstliche Frucht, die immer weiter veredelt wurde, über den griechischen und dann römischen Einflussbereich in das Gebiet nördlich der Alpen und erlangte im Laufe der Jahrhunderte durch die Vielzahl der Sorten eine Spitzenstellung. Nach einem Lichtbildervortrag über Höhepunkte aus dem Vereinsleben, einem amüsanten 'Zwiegespräch zwischen Apfel und Birne' (von Julia und Monika Meichelböck) und der Preisverteilung aus dem Sonnenblumen-Wettbewerb wurden langjährige und verdiente Mitglieder ausgezeichnet. Die Ehrennadel in Silber erhielten Anton Dietrich, Silvia Schmid und Gertraud Tremmel, die Ehrennadel in Gold konnte Helmut Motiz entgegennehmen.