Richtfest für Einrichtung der Justizvollzugs-Anstalt Memmingen (wö). Richtfest gefeiert wurde gestern in Memmingen für den Neubau des Freigängerhauses der Justizvollzugs-Anstalt. Es bietet Platz für 26 Häftlinge, die nachts einsitzen müssten, tagsüber aber einer Arbeit außerhalb der JVA nachgehen dürfen.
Bayerns Justizminister Manfred Weiß bezeichnete das 3,45 Millionen Mark teure Freigängerhaus als einen weiteren erfreulichen Schritt auf dem Weg zum Gesamtausbau der JVA Memmingen. Erst in jüngster Vergangenheit wurde dort mit einem Kostenaufwand von 3,2 Millionen die Energiezentrale erneuert. Als nächster Schritt sei die Errichtung eines neuen Arbeitstraktes beabsichtigt.
Ob entsprechend dem aus dem Jahre 1990 stammenden Gesamtausbauplan die JVA Memmingen großzügig erweitert werde, entscheide sich erst nach der für das Jahr 2002 vorgesehenen Fertigstellung des neuen Gefängnisses in Kempten. Jeder Häftling, so Minister Weiß, koste den Staat pro Tag rund 120 Mark. In Bayern befänden sich etwa 12 500 Gefangene in den Justizvollzugsanstalten. Dies entspreche einer Überbelegung von knapp zehn Prozent. Trotz der seit 1992 geschaffenen 1100 Haftplätze fehlten damit noch Zellen für rund 1000 Häftlinge.
Um im Interesse der Sicherheit der Bürger einen sofortigen Strafvollzug zu gewährleisten, würden in dieser Legislaturperiode noch 810 zusätzliche Haftplätze gebaut bzw. mit deren Bau begonnen. Allein 1999 wurden für Baumaßnahmen im Strafvollzug 72 Millionen Mark ausgegeben. Weiß: 'Die Strafe muss der Tat auf dem Fuß folgen. Der Satz ,Im Kittchen ist kein Zimmer frei´ wird in Bayern nicht zum Tragen kommen.