Friedrich Haag ist nicht damit einverstanden, dass der Bezirksvorstand der Freien Wähler dem Abgeordneten Bernhard Pohl (Kaufbeuren) nach dessen Alkoholfahrt den Rücken stärkt.
Deshalb ist der Lindenberger von seinem Posten als Stellvertretender Vorsitzender der Kreisvereinigung Oberallgäu/Lindau/Kempten zurückgetreten. Wir haben mit dem Westallgäuer Politiker über seine Entscheidung gesprochen.
Warum haben Sie ihr Amt niedergelegt?
Friedrich Haag: Wir sind in Schwaben schon länger als Pohl-Kritiker bekannt – die 'Rebellen vom Bodensee', wenn man so will. Eigentlich hatten wir erwartet, dass er mit Rücksicht auf die Freien Wähler selbst die Konsequenz aus seiner Alkoholfahrt zieht. Das ist nicht geschehen. Er ist gegen unseren Willen Bezirksvorsitzender geblieben. Das ist ein politischer Fehler, denn er wird sich in Zukunft wohl nicht mehr zu Wort melden können, ohne dass er auf seine Eskapaden hingewiesen wird. Darunter leidet das Erscheinungsbild der FW in der Öffentlichkeit.
Was bedeutet das für ihre Arbeit als Stadt- und Kreisrat?
Haag: Da ändert sich überhaupt nichts. Vor Ort bin ich ja für den Verband tätig. Hier haben wir 100 gemeldete Mitglieder und ich bleibe auch weiterhin Kreisverbandsvorsitzender. Die Partei beginnt bisher erst auf Bezirksebene. Die Partei hat übrigens nur vier Mitglieder im Landkreis Lindau.
Befürchten Sie langfristige Folgen für die FW in Schwaben? Eine Spaltung?
Haag: Es gibt schon länger eine Rivalität zwischen Nordschwaben und dem Allgäu. Unser Kandidat für den Bezirksvorsitz war nicht Herr Pohl. Diese Spaltung – wenn Sie so wollen – wird sich durch unseren Rücktritt sicher noch verschärfen. Aber auch in den anderen Kreisvereinigungen wird es wegen dieser Entscheidung des Bezirksvorstandes heftige Diskussionen geben.
Das komplette Interview lesen Sie in der Freitagstagsausgabe des Westallgäuers vom 07.08.2015. Die Allgäuer Zeitung erhalten Sie im ganzen Allgäu in den AZ Service-Centern im Abonnement oder digital als e-Paper