Oberallgäu (mpf). Nicht nur Anfänger kapitulieren vor der Auswahl des passenden Ski-Modells. Rasante Slalom-Exemplare, extrabreite Freeride-Modelle für abseits der Piste oder doch lieber ein paar Allround-Carver? Um den Überblick zu bewahren, haben einen Experten gefragt: Herbert Sedlmair, Vorsitzender des Allgäuer Skilehrer-Verbandes, gibt Tipps für den Brettl-Spaß an den Feiertagen. Für den Normalfahrer ist der so genannte Allmountain- oder Cross-Ski der richtige, sagt Sedlmair. Denn dieser Ski besitzt einen breiten Anwendungsbereich. Mit ihm hat man bei fast allen Gelände- und Schneebedingungen seinen Spaß. Dieser Carving-Ski sollte zwischen 1,70 und 1,80 Meter lang sein. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren setzen die Firmen heuer auf etwas mehr Länge und Breite des Ski, sagt der Ski-Experte aus Immenstadt. An Bedeutung verloren hat dagegen der Riesenslalom-Ski. Dieser wird laut Sedlmair fast nur noch im Skirennsport eingesetzt. Wer allerdings die perfekten Carving-Kurven auf der Piste ziehen möchte, der ist mit einem Slalom-Carver in der Länge zwischen 1,55 und 1,70 bestens bedient. Für Brettlfahrer, die sich in der Halfpipe und einem Fun-Park austoben wollen, gibt es den Freestyle- oder Twin-Tip-Ski. Er ist weniger tailliert sowie vorne und hinten aufgebogen. Mit den Schaufeln an beiden Enden kann man auch problemlos rückwärts fahren und Sprünge besser meistern, berichtet Sedlmair.
Der ganze Skikörper ist breiter, zwischen 1,70 und 1,85 lang und reagiert insgesamt gutmütiger. Drehfreudiger Lady-Ski Wer seine Schwünge lieber abseits der Piste zieht, für den gibt es das Freeride-Modell. Dieses ist weniger tailliert, zwischen 1,80 und zwei Meter lang und passt sich den wechselnden Schneeverhältnissen besser an. Und schließlich gibt es noch den Lady-Ski, der leichter, drehfreudiger und mit weniger Kraftaufwand zu fahren ist. Fast jeder Hersteller hat einen Lady-Ski in seinem Angebot, hat Sedlmair beobachtet. Ski, Bindung und Schuhe (Softmodelle aus weichem Material) sind aufeinander abgestimmt und sollen auch farblich zueinander passen. Auch in Sachen Technik hat sich in den vergangenen Jahren einiges geändert. Das sture Erlernen von Hoch- und Tiefschwung ist out, erläutert der Chef der Allgäuer Skilehrer. Gelehrt wird der situative Ansatz. Die Teilnehmer eines Skikurses setzen sich mit dem Problem auseinander, wie man einen vereisten Hang, eine Buckelpiste oder eine Tiefschneeabfahrt am besten meistert. Egal, für welche Technik man sich entscheidet Carven, das Fahren auf der Kante, sei zwar erstrebenswert, aber nicht das Maß aller Dinge. Der gute Skifahrer versuche aber, möglichst auf allen Hängen immer Druck auf die Kante zu bringen und den Rutschanteil so gering wie möglich zu halten, erklärt Sedlmair. Das Motto der Skischulen lautet heuer: Schnee bewegt. Sowohl motorisch als auch emotional, sagt der Skilehrer-Chef. Im Mittelpunkt stehen Kinder, Teens und Familien. Für Familien, die während der Arbeits- und Schulwoche kaum Zeit füreinander haben, wurden Skikurse entwickelt, in denen Mutter, Vater und Kinder gemeinsam unterrichtet werden.